seit 1994

Florian Fruth

 

Die wilden Fußballkicker

Erlebnispädagogisches Projekt von Fruth Florian

17.08. bis 19.08.2012

 

 

Projektbericht

 

1. Einleitung: Beschreibung des Vereins bzw., der Vereine

2. Erlebnispädagogisches Konzept

2.1 Meine Motivation/Idee zu diesem Projekt

2.2 Pädagogischer Hintergrund/ Definition Erlebnispädagogik

2.3 Allgemeine Zielsetzung

2.4 Art der Unternehmung

3. Zielgruppe

3.1 Gruppenzusammensetzung

3.2 Beschreibung der Teilnehmer

3.3 Betreuer

4. Projektverlauf

4.1 Vorbereitung

4.2 Geplanter Projektverlauf

4.3 Tatsächlicher Projektverlauf

4.4 Abweichungen zum geplanten Projektverlauf

5. Nachbereitung

5.1 Veränderungen bei den beteiligten Kindern

6. Reflexionen

6.1 Besondere Erlebnisse

6.2 Erfahrungen

6.3 Erkenntnisse

7. Notfallplan

8. Öffentlichkeitsarbeit

9. Finanzierung

10.Literaturverzeichnis

11. Übersicht Anhänge

 

 

1. Einleitung: Beschreibung des Vereins bzw., der Vereine

 

Der SV existiert seit 1959, von der Struktur her ist er ein ganz normaler Verein wie er im ländlichen Bereich anzutreffen ist. Gegründet wurde der Verein kurz nach dem Krieg von jungen Männern die im Verein Fußball spielen wollten. Fußball ist auch immer noch ein Schwerpunkt im Verein. Durch eine gute Jugendarbeit ist es uns in den letzten Jahren, entgegen dem Trend, gelungen als Verein weiter zu wachsen und neue Mitglieder hinzu zu gewinnen. Dies zeigt sich auch in den demografischen Zahlen der Mitglieder.

43% der Mitglieder sind Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene. Es gelingt uns immer mehr, Kinder im Alter ab 3-4 Jahren in den Verein zu integrieren. Dennoch müssen wir auch erkennen, dass viele Jugendliche ab ca. 12 Jahren den Verein wieder verlassen. Begründet ist dieser Rückgang zum einen mit der schulischen Belastung (z.B. Einführung G8 und mit dem verbunden Nachmittagsunterricht) und den Individualsportarten indem sich die Sportler immer weniger an einen Verein und an eine Gemeinschaft binden möchten. Als weiteres kommen in dem Alter natürlich auch schon die elektronischen Medien ins Spiel, die die Kinder an den Computer fesseln und als Folge ein Rückzug aus der Gemeinschaft stattfindet.

Um für die verbleibenden Jugendlichen (ab 10 Jahren) einen funktionierenden Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können, hat man sich aus 5 Vereinen zusammen gefunden und eine sogenannte Jugendfördergemeinschaft gegründet. Somit haben die Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Altersgruppen wieder Gelegenheit Ihren Sport auszuüben.

 

 

2. Erlebnispädagogisches Konzept

 

2.1 Meine Motivation/Idee zu diesem Projekt

Mit Einführung der JFG wurde zwar für die jungen Sportler eine gute Möglichkeit gefunden ihren Sport erfolgreich und auch ergebnisorientiert zu betreiben, gleichzeitig tauchte aber auch das Problem mit der fehlenden Identifikation zum neu gegründeten Verein auf. Es gibt nun Kinder/Jugendliche die unter Umständen eine Anreise zum Trainingsort von bis zu 10 Km auf sich nehmen müssen und nicht so begabt waren um z.B. in der Mannschaft ihrer Freunde mitspielen zu können. Diese Kinder verlassen nun auch die JFG, evtl. auch wegen des hohen Organisationsaufwandes der Eltern. Auch in den neu gegründeten Mannschaften dauert es erfahrungsgemäß immer lange bis sich die Kinder aus 5 Vereinen zu einer Mannschaft zusammenfinden. Diesen Prozess der Teambildung zu unterstützen ist meine Motivation für

dieses Projekt. Ich möchte damit vor Beginn der sportlichen Saison mit den Kindern und Jugendlichen ein Zeltlager durchführen, damit sie sich untereinander kennenlernen und somit als Team zusammenwachsen. Langfristig gesehen wird dies die Mannschaft erfolgreicher machen und somit auch bei den Kindern die Freude am Sport und an der Bewegung erhalten.

 

2.2 Pädagogischer Hintergrund/ Definition Erlebnispädagogik

Was verstehe ich unter Erlebnispädagogik?

Erlebnispädagogik bedeutet für mich, dass alle Menschen egal welchen Alters oder welchen körperlich oder geistigen Gesundheitszustandes bestmöglich durch ihr eigenes Handeln lernen. Lernen aus den Folgen des Tuns oder auch des Unterlassens und der direkten Konfrontation mit den Konsequenzen ist meiner Meinung nach die effektivste und einprägsamste Lernmethode. Die Idee impliziert dabei weniger das theoretische Vortragen von Wissen und Verhalten, als das aktive Agieren und Mitgestalten.

Sofern es sich um eine Gruppe handelt, steht die zwischenmenschliche Kooperation und Kommunikation in der Gemeinschaft als Lern- und Übungsfeld zur Verfügung. Ziel ist es, gemachte Erfahrungen aus den ganzen Aktionen in das alltägliche Leben zu transferieren und nachhaltig wirken zu lassen. „Denn Kinder vergessen leicht, was sie gesagt und was man ihnen gesagt hat, aber nicht, was sie getan haben und was man ihnen tat.“ (ROUSSEAU, J.J.: Emil oder über die Erziehung, 1995, S. 80)

Da ich schon mehrere Zeltlager für unsere Vereinsjugend organisiert habe, fiel die Entscheidung für dieses Projekt auf ein Mannschaftszeltlager mit Abenteuerspielen als Kooperationsaufgaben. Dies ist für mich, in und vor allem mit der Natur am eindrucksvollsten. Ich bin der Überzeugung, dass Kinder in der Natur komplexe Zusammenhänge die sie anregen um sich voll für eine besT.mte Sache einzusetzen, am besten erleben.

 

2.3 Allgemeine Zielsetzung

Da es sich bei den Teilnehmern um eher gut organisierte Kinder handelt, wird bei diesem Projekt die Teamfähigkeit in Vordergrund stehen. Nutzen werden wir dazu einen Teamhochseilgarten und die Natur mit ihren vielfältigen Möglichkeiten. In verschiedenen Kooperationsaufgaben lässt sich eine Vielzahl von klassischen Lernzielen der Erlebnispädagogik einfordern.

 

- Erfahren und Erkennen der eigenen Grenzen

- Konsequenzen des eigenen Handeln bzw. des Unterlassens erkennen

- Kennenlernen einer Gruppendynamik und dadurch Förderung der Teamfähigkeit

- Gemeinsames bewältigen von Herausforderungen

- Übernahme von Verantwortung für sich und andere Mitglieder

 

Die Maßnahme findet bewusst am Anfang der sportlichen Saison statt, damit sich die Gruppe findet. Dieses erlebnispädagogische Projekt soll den gruppendynamischen Prozess anstoßen und den Grundstein für eine Teamentwicklung bilden.

 

2.4 Art der Unternehmung

Für das geplante Projekt werden wir ein Wochenende von Freitag bis Sonntag in einem Zeltlager verbringen. Als Lagerplatz habe ich mich für das abgelegene Sportgelände am Reiselberg in der Nähe von Lupburg entschieden. Dort können wir den Platz und den angrenzenden Wald für die Kooperationsaufgaben nutzen. Schlafen werden wir in einem großen Zelt, dies allein wird den Prozess des Gemeinschaftserlebnisses schon unterstützen. Hauptelement des Konzeptes wird eine Abenteuergeschichte mit verschiedenen interaktiven Aufgaben sein. Desweiteren verbringen wir einige Stunden im Teamhochseilgarten.

 

 

3. Zielgruppe

 

3.1 Gruppenzusammensetzung

Es handelt sich um 13 Jungs zwischen 10 und 12 Jahren aus 4 verschiedenen Sportvereinen. Durch die Gründung einer Jugendfördergemeinschaft kommen die Kinder in diesem Alter aus den verschiedenen Vereinen zusammen in einzelne Mannschaften der JFG.

 

3.2 Beschreibung der Teilnehmer

Da mir nicht alle Jungs bekannt sind werden nur diejenigen aus meinem Verein näher beschreiben.

G., 11 Jahre, SV Lupburg, ruhiger aufgeschlossener Typ. Erwachsenen gegenüber verhält er sich sehr zurückhaltend.

T., 10 Jahre, SV Lupburg, der jüngste in der Mannschaft. Möchte immer gerne das Kommando

übernehmen, seine Herausforderung wird es sein seinen Platz in der Gruppe zu finden.

Jo., 12 Jahre, SV Lupburg, eher ruhiger und zurückhaltender Typ. Sondert sich auch gerne mal ab und träumt vor sich hin. Körperlich etwas schwerfällig und behäbig.

Si., 12 Jahre, SV Lupburg, ruhiger Typ, Alleskönner. Si. müsste sich nur etwas mehr zutrauen, steht im Schatten seines kleineren sehr aufgeweckten Bruders.

 

Ansonsten waren noch folgende Kinder dabei:

J. 10 Jahre TV 1899 Parsberg

L. 10 Jahre TV 1899 Parsberg

N. 10 Jahre TV 1899 Parsberg

Mi. 10 Jahre TSV Beratzhausen

Joh. 12 Jahre TSV Hohenfels

C. 12 Jahre TSV Hohenfels

S. 11 Jahre TSV Beratzhausen

K. 12 Jahre TSV Beratzhausen

Ma. 12 Jahre TV 1899 Parsberg

 

3.3 Betreuer

Florian Fruth: Technischer Fachwirt für Kommunikation, 48 Jahre. Übungsleiter Jugend beim Bay. Landes Sportverband, Hochseilgartentrainer, seit 12 Jahren Jugendarbeit beim SV Lupburg

 

Aufgabe vor/während des Wochenendes:

- Planung des Projekts

- Klärung der Genehmigung und Versicherung

- Durchführung und Koordination

- Beschaffung des Equipments für die Spiele

- Anleitung und Durchführung der Kooperationsaufgaben

- Übernahme der Leitung im Hochseilgarten

 

Daniel:

- Student der Elektrotechnik, 22 Jahre. Seit 3 Jahren Jugendbetreuer beim TV Parsberg,

- verantwortlicher Trainer der D1-Jugend

- Aufgabe vor/während des Wochenendes:

- Finanzierung

- Organisation der Ausrüstung für den Zeltplatz

 

Werner:

- Fliesenleger, 38 Jahre. Seit 7 Jahren Jugendbetreuer beim SV

- Lupburg, Betreuer bei der D1-Jugend

 

Aufgabe vor/während des Wochenendes:

- Organisation der Ausrüstung für das Zeltlager

- Zuständig für Verpflegung

- Einverständniserklärungen der Eltern

 

 

4. Projektverlauf

 

4.1 Vorbereitung

Die Idee mit dem Teamtraining einer Jugendmannschaft der JFG kam mir bereits lange vor dem Kurs "Anleitung zur Praxis". Im Kurs habe ich dann die Durchführbarkeit mit der Referentin besprochen.

Nachdem klar war, dass es möglich ist, dies als Projekt zu machen, begann ich mit den Planungen.

Ursprünglich hatte ich für Samstag die Kooperationsaufgaben/Abenteuerspiele geplant und am Sonntag wollte ich mit den Kindern in den Hochseilgarten nach Beilngries. Leider musste ich wegen terminlicher Überschneidung mit dem Hochseilgarten auf Samstag ausweichen. Da aber der Hochseilgarten allein für den Samstag von der Zeit her zu wenig ist habe ich mich entschieden so früh wie möglich wieder zurück zu sein um am selben Tag noch mit den Kooperationsaufgaben beginnen zu können.

Am 11.07. traf ich mich mit den zukünftigen Betreuern der betroffenen Mannschaft, Daniel und Werner, und stellte ihnen meine Idee vor. Wir vereinbarten weitere Treffen und tauschten dabei unsere Handynummern und Mailadressen aus.

Daniel klärte die Urlaubsplanungen der Kinder, da das Projekt noch vor Saisonstart, also in den Sommerferien stattfinden sollte. So haben wir einen Termin festgelegt an dem die meisten der Jungs am Zeltlager teilnehmen könnten. An dem ausgewählten Wochenende war dann auch von den in Frage kommenden Jungen nur einer im Urlaub. Wir waren sehr erfreut und auch angenehm überrascht darüber, dass in der infrage kommenden Zeit an einem Wochenende fast alle anwesend waren. Mit so einer großen Anzahl an Teilnehmern hatten wir in den Sommerferien nicht zu hoffen gewagt.

Bei einem Grillfest am 23.07.2012 mit allen Kindern und deren Eltern stellten sich die Trainer und die Jungs untereinander vor. Dabei wurden auch die Erwartungen für die sportliche Saison von den Betreuern und auch von den Kindern aufgezeigt und ich nutzte die Möglichkeit, mich und mein Projekt bei den Kindern und Eltern vorzustellen. Die Jungs waren zu diesem Zeitpunkt bereits begeistert und freuten sich auf ein gemeinsames Zeltlager.

Bei dieser Gelegenheit habe ich die vorbereiteten Einverständniserklärungen (Anhang) an die Eltern ausgeteilt.

Beim Vorstand des ortsansässigen Sportvereins, dem SV 1959 Lupburg habe ich in den folgenden Tagen abgeklärt, ob wir unser Zeltlager auf dem Gelände des Vereins veranstalten könnten. Auch von dieser Seite kam die Zustimmung.

Ob diese Maßnahme auch über die Versicherung des Vereins abgedeckt ist, klärte ich mit dem Vorstand der Jugendfördergemeinschaft Schwarze Laber und dem Kreisvorsitzenden des Bayerischen Landessportvereins. Aussage dazu war, da es sich um eine Maßnahme für die Vereinsjugend handelt ist dies auch über die Versicherung des Vereins abgesichert.

 

 

4.2 Geplanter Projektverlauf

zeitliche Struktur

 

Aktion

Ziel

Sonstiges

Tag 1

 

 

 

 

14:00 Uhr

Betreuer treffen am Zeltplatz ein

Letzte Vorbereitungen treffen 

Material ausladen

15:00 Uhr

Kinder treffen am Zeltplatz ein

 

 

15:30 Uhr

Spiel "Namensduell"

Kennlernen, Konzentration

Material: Plane und schnelle Reaktion

16:00 Uhr

Chinesisch Knobeln

Kommunikationsspiel, Bewegung und Spaß

 

danach

Zeltlager gemeinsam einrichten        

Wir-Gefühl stärken

Gemeinschaftszelt aufbauen, eigenen Lagerplatz suchen

19:00 Uhr

gemeinsames Abendessen und aufräumen

Spaß haben und Gemeinschaft erleben

Grillen

20:00 Uhr

Besprechung der nächsten 2 Tage am Lagefeuer

Vertrautheit herstellen

 

21:00 Uhr

Aufbruch zur  Nachtwanderung "Entstehung des Lebens"

Sensibilität für unsere Natur fördern

einzelne Wegkarten verteilen

23:00 Uhr

Bettruhe

 

 

 

 

 

 

Tag 2

 

 

 

07:00 Uhr

wecken

 

 

07:30 Uhr

gemeinsames Frühstück

 

Für mich Abfahrt nach Beilngries zum Aufbau des Hochseilgartens

08:00 Uhr

Lager aufräumen

 

 

08:30 Uhr

Abfahrt nach Beilngries

 

zusätzl. Fahrer organisieren

ab 09:00 Uhr

Teamtraining im Hochseilgarten

verschiedene Teamaufgaben

Medicalcheck nicht vergessen

ca. 15:00 Uhr

Ankunft am Zeltplatz, miteinander Essen

 

 

dazwischen

Freizeit

 

 

ab 17:30 Uhr

die Geschichte beginnt

Förderung der Kommunikation und des gemeinsamen Erleben durch gemeinschaftliches lösen der Aufgaben

Geschichte gemeinsam lesen und darauf einstimmen

 

1. Aufgabe: Die unsichtbare Wand

Kooperation, Strategie

Material siehe Materialliste

 

2. Aufgabe: Irrgarten

Konzentration, Strategie

Material siehe Materialliste

 

3. Aufgabe: The Tower of Power

Geschicklichkeit

Spiel vom KJR organisieren

21:00 Uhr

Ausklang des 2. Tages am Lagerfeuer

Reflexion, Gemeinschaft erleben

 

23:00 Uhr

Bettruhe

 

 

 

 

 

 

Tag 3

 

 

 

7:30 Uhr

Wecken und gemeinsames Frühstück

 

 

ab 08:30 Uhr

die Geschichte geht weiter

 

 

 

Kankra´s Spinnennetz

Kooperation, Strategie

Material siehe Materialliste

 

der verwünschte See

Kooperation, Strategie. Geschicklichkeit

Material siehe Materialliste

11:00 Uhr

große Reflexionsrunde Abschlussrunde

 

 

12:00 Uhr

Lager abbauen und Zeltplatz aufräumen

 

 

                                              

                       

4.3 Tatsächlicher Projektverlauf

Die Betreuer trafen sich um 14:00 Uhr mit mir am verabredeten Treffpunkt. Wir verluden alle Ausrüstungsgegenstände (z.B. großes Zelt, Grill und ähnliches) in den zur Verfügung gestellten Transporter und fuhren zum Lagerplatz. Nachdem alles vor Ort an seinem vorgesehenen Platz war, trafen bereits die ersten Kinder (aus den Ortschaften Lupburg, Parsberg und Hohenfels) ein. Die 4 Jungs aus Beratzhausen sollten erst um ca. 18:00 Uhr kommen, da sie sich noch auf einer Ferienfahrt befanden.

Deshalb entschlossen wir uns - nach einer kurzen Teambesprechung - zuerst das Lager herzurichten. Alle anwesenden Teilnehmer und die Betreuer halfen beim Aufbau des Gemeinschaftszeltes mit.  Nach Fertigstellung sicherten sich alle sogleich den gewünschten Schlafplatz.

Um die Zeit bis zum Eintreffen der noch fehlenden Jungs zu verkürzen, haben die Kinder Fußball gespielt.

Nach Vervollständigung der Gruppe um ca. 18 Uhr, wurde mit dem Spiel - Namensduell - begonnen. Bei diesem Spiel handelt es sich um ein Kennenlernspiel (s. Seite 22). Da in der neugegründeten Mannschaft auch Zwillinge dabei waren, die auch noch während des Spiels das T-Shirt wechselten, wurde das Spiel für uns Betreuer als auch für die Jungs sehr amüsant.

 

Nachdem zwei Teams gebildet wurden, konnte auch mit dem nächsten Spiel begonnen werden. Im diesem Spiel - Chinesisch Knobeln - (s. Seite 23) ging es dann schon darum in einer Gruppe in kurzer Zeit einen gemeinsamen Konsens zu finden, um durch Absprachen miteinander eine Figur darzustellen. Hier wurde auch von einigen Jungs bereits versucht, über kleine Betrügereien zum Erfolg zu kommen. Dies wurde von uns Betreuern unterbunden und auf die Einhaltung der Regeln gepocht.

Nach einer kurzen Zusammenkunft wurden für das Abendessen entsprechende Arbeiten an die Teilnehmer verteilt.

Nach dem Essen kamen wir am Lagerfeuer zusammen und sprachen die weiteren Aktivitäten für dieses Wochenende ab. Bis wir uns um 21:00 Uhr zu unserer Wanderung „Entstehung des Lebens“ (s. Seite 29) zusammenfanden, haben sich die Kinder wieder beim Fußballspielen die Zeit vertrieben.

Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg um eine Wanderung durch den Wald zu unternehmen. Ziel dieser Wanderung war, die Zeit seit dem Urknall vor ca. 14,5 Mrd. Jahren bis zum heutigen Tage durch das Abwandern von entsprechenden Zeitabschnitten zu erleben und die Jungs für unsere Umwelt zu sensibilisieren. Die einzelnen Zeitabschnitte wurden in entsprechende Meter umgerechnet. Start war am Lagerfeuer, das symbolisch den Urknall darstellen soll. Auf einer Strecke von ca. 1460 Meter wurden die einzelnen Stationen durch entsprechende Wegkarten angezeigt, um so ein Gefühl für die Entstehung und den Zeitablauf zu erkennen. Ich habe dabei immer versucht mit Aktionen und Einlagen die jeweilige Station erlebbarer und unterhaltsamer zu machen. Verblüffend für die Jungs war auch, dass die Lebenszeit der Dinosaurier mit ca. 20 Meter dargestellt wurde und das Dasein der Menschen sich bis jetzt auf ca. 23 cm beschränkt hat.

Hier zeigte sich auch die Ungeduld mancher Kinder. Bei Erläuterungen der einzelnen Zeitabschnitte durch mich wollten vereinzelte Jungs sofort nach Beginn der Stationserklärung sich auf dem Weg zur nächsten Haltestelle machen. Nur durch Ermahnen seitens der Betreuer konnte die Gruppe zusammen gehalten werden.

Anschließend ging es wieder zurück an unser Lagerfeuer, an dem wir den Tag mit Witze erzählen ausklingen ließen. Um 23:30 Uhr schickten wir alle ins Zelt um sich zum Schlafen fertig zu machen.

Eine halbe Stunde später waren auch alle in den Schlafsäcken und eine weitere halbe Stunde schliefen die meisten auch bereits.

 

Der 2. Tag begann für mich bereits um 06:00 Uhr. Im Lager war es aber ansonsten noch ruhig. Beim ortsansässigen Bäcker besorgte ich frische Semmeln. Nach einem kurzen Frühstück machte ich mich auf den Weg nach Beilngries, da ich ca. eine Stunde Vorlauf im Hochseilgarten benötige. Ich hatte mich mit Michael - einem Kollegen vom Hochseilgarten - um acht dort verabredet. Werner und Daniel haben in der Zwischenzeit mit den Kindern gefrühstückt und das Lager aufgeräumt. Die Vereinbarung zwischen den beiden Betreuern und mir wurde erfüllt indem die beiden pünktlich um 09:00 Uhr mit den Kindern am Hochseilgarten eingetroffen sind. Bei der Fahrt zum 30 km entfernten Ziel half ein Vater mit, der mit seinem Auto den Fahrdienst übernahm.

Nach einer kurzen Einweisung in die Sicherheitsvorschriften, sowie in allgemeine Verhaltensregeln haben wir uns auch sogleich an die erste Aufgabe - den Mohawkwalk - gemacht. Ziel dabei ist es einen Niedrigseilparcours zu begehen. Dies ist für eine Person alleine nicht möglich. Auch bei dieser Aufgabe stürmten einige voraus und kümmerten sich wenig um die anderen. Wir Betreuer ließen die Jungs vorerst gewähren und achteten nur darauf, dass die vorgegebenen Regeln eingehalten wurden. Erst nach ca. 45 Minuten haben sie es selbst geschafft, Ruhe und Konzentration in die Gruppe zu bringen, um über eine Problemlösung zu sprechen. Die gestellte Aufgabe bewältigten sie ab jetzt konzentriert und mit einer Strategie. Eine Wegstrecke stellte sich für sie aber als unüberwindbar dar. Mein Angebot auf Hilfe, nahmen Sie jedoch erst nach längerer Diskussion untereinander, und mehren Nachfragen von mir an. Als Gegenleistung für ein Hilfsseil musste sich ein Teilnehmer allerdings bereit erklären die Aufgabe blind, also mit Augenbinde, weiterzumachen. G. hat sich dann zur Verfügung gestellt und die Aufgabe mit Hilfe der anderen blind bewältigt. Stolz und freudig war die Aufgabe nach 1 ¾ Std geschafft. In der nachfolgenden Reflexion kamen dann aber auch die unterschiedlichsten Ansichten über die eigene Zufriedenheit der Teilnehmer heraus. Worin sie sich allerdings alle einig waren, dass sie die nächsten Aufgaben ruhiger und mit mehr Konzentration angehen wollten.

Bevor es dann zum Klettern ging, erklärten Michael und ich die Regeln für die nächsten Aktionen. Dann ging es zum Klettergurte anziehen und zum Üben des Sicherns. Gesichert wurde im sogenannten Toprope. Dabei merkte man, dass die Anspannung der Kinder stieg. Beim Üben des Sicherns auf einer Plattform in geringer Höhe zeigten auch die Mutigsten den nötigen Respekt für die kommenden Aufgaben.

Als Aufgaben wurden von Michael und mir der "Chaplinwalk", der "Teambeam", die "Riesenleiter" und die "Flying Bridge" vorbereitet. Hierbei mussten immer zwei Kletterer sich zu einem Team zusammenfinden um die Aufgabe erledigen zu können. Jeder Kletterer wurde von einem anderen Kind (dem sog. Sicherer) gesichert. Um die Sicherheit zu erhöhen übernahm hinter dem Sicherer auch noch ein drittes Kind die Sicherung des Sicherers. Jede Mannschaft bestand also aus 6 Teammitgliedern.

 

Bei der 1. Aufgabe dem sog. "Caplinwalk" stehen die Kletterer auf zwei gegenüberliegenden Seilen, in ca. 5 m Höhe. Um sich Fortzubewegen müssen sie sich gegenseitig stützen und in einem Side by Side-Schritt gehen.

 

Eine weitere Aufgabe war die "Riesenleiter". Eigentlich ist dies keine Leiter im herkömmlichen Sinn, sondern waagrecht aufgehängte Balken in verschiedenen Abständen. Die einzelnen Sprossen sind so weit auseinander, dass man diese nur in Zusammenarbeit untereinander erklimmen kann. Die oberste Sprosse befindet sich in ca. 10 m Höhe.

 

Der "Teambeam" ist ähnlich dem Chaplinwalk, nur das hier die Seile durch freischwingende Balken ersetzt sind und sich der Abstand zueinander vergrößert.

 

Anschließend galt es dann noch die Aufgabe „flying Bridge“ zu bewältigen. Dabei waren dann wieder alle gefordert. Das sogenannte Bodenpersonal muss mit an Brettern befestigte Seilen eine Brücke bauen damit oben in luftiger Höhe einer bzw. zwei über die Brücke gehen können.

Auch hier klappte es erst nach einer kurzen Intervention von außen, mit dem Hinweis was man sich für die folgenden Aufgaben eigentlich vorgenommen hatte. T. hatte sich dann nach einem Versuch bereit erklärt die Anleitung der Gruppe zu übernehmen. Als sich erste Misserfolge einstellten wollte er die Verantwortung wieder an einen Betreuer abgeben.

Durch entsprechende Unterstützung von meiner Seite konnte er die gestellte Aufgabe mit Erfolg zum Abschluss bringen. Durch Austeilen von Augenklappen oder durch Mitgabe von Wasserbomben an die wechselnden Kletterer wurde die Aufgabe immer anspruchsvoller und auch unterhaltsamer.

Zum Abschluss und persönlichen Höhepunkt, hatte jeder dann noch die Möglichkeit vom einem Pfahl zu springen. Dazu muss der Teilnehmer auf einen Pfahl mit 6,30 Meter klettern und runterspringen. Gesichert wird derjenige von allen Kindern ohne Sicherungsgerät nur mit dem Seil in der Hand. Hier zeigte sich dann eine Gruppendynamik, selbst Jo. der vorher immer wieder erwähnt hat er werde den Pfahl nicht hochklettern ist unter den aufmunternden Zurufen aufgestiegen und hat sich dann runterfallen lassen.

Jeder der den Sprung gewagt hatte, wurde mit Applaus von den anderen belohnt. Höhepunkt für die Kinder war dann sicher auch als die beiden Trainer hochgestiegen und ebenfalls gesprungen sind.

Bevor wir aufgebrochen sind wurde noch ein Kreis gebildet, Aufgabe war die Augen für eine Minute zu schließen und gedanklich nochmals die letzen 5 Stunden durchzugehen. Jeder konnte nun sagen, was ihm am besten gefallen hat. Genannt wurden hier unter anderem die persönliche Überwindung den Pfahlsprung zu machen und die gegenseitige Motivierung. Aber auch die Flying-Bridge und der Mohawkwalk wurden als super genannt, weil sie hier in der ganzen Gruppe arbeiten mussten.

 

Um 14:30 Uhr ging es wieder zurück auf den Zeltplatz. 2 Mütter sorgten für das leibliche Wohl der Kinder und kochten Nudeln mit verschiedenen Soßen. Nach der aufregenden Aktion haben die Jungs mit großem Appetit ihren Hunger gestillt. Bis ich nach den Abbau von Beilngries zurückkam waren die Kinder schon wieder beim Fußballspielen oder ruhten sich nach den Erlebnissen des Vormittags aus.

Werner und ich bauten dann die Stationen für unsere Abenteuergeschichte im angrenzenden Wald auf.

 

Bevor es mit der ersten Aufgabe losging, wurde die Geschichte (s. Seite 18) und die zu erwarteten Aufgaben von einem der Teilnehmer vorgelesen Als erstes sollten die Jungs aus vielen unterschiedlichen bereitgelegten Utensilien Gegenstände auswählen, die man zu einer evtl. Lösung der Aufgaben gebrauchen könnte. Auch da zeigte sich wieder die Ungeduld der Kinder - sie wollten eigentlich sofort los. Schnell und ohne Diskussionen ging die Auswahl vonstatten, da sie alles mitnahmen was angeboten und irgendwie getragen werden konnte.

Die erste Aufgabe hieß: „Die unsichtbare Wand“ (s. Seite 24). Es mussten alle mit Ihren Ausrüstungsgegenständen ein über den Weg gespanntes Trassenband überwinden. Kaum hatten die Ersten das Hindernis überwunden wollten sie sich schon auf den Weg zur nächsten Aufgabe machen. Es wurde kein Gedanke darauf verschwendet wie auch der Letzte über die Mauer kommt. Erst nachdem die Regeln nochmals erklärt wurden, war allen klar um was es eigentlich bei der Aufgabe geht. Nachdem die erste Aufgabe geschafft war, machten wir uns mit gepackter Ausrüstung auf den Weg zur nächsten Prüfung.

Nach kurzer Wanderung erwartete die Kinder ein Irrgarten (s. Seite 25). Es musste ein Weg durch den Irrgarten gefunden werden. Nun kam es zur Diskussionen wie dies am besten bewerkstelligt werden könne. Nach mehreren Versuchen den Irrgarten mit Seilen nachzubauen und dort Markierungen anzubringen kam der Verschlag es einfach mit dem Gedächtnis zu probieren und sich den Weg einfach zu merken. Dies hat dann auch nach mehreren Versuchen zum Erfolg geführt. Anschließend ging es weiter mit unserer Wanderung. Es erwartete uns dann die Aufgabe „Tower of Power“ (s. Seite 26). Bei dieser Aufgabe wurde das Geschick aller gefordert. Ein an 24 Seilen befestigter Hacken diente als Kran und es musste damit ein Turm aus verschiedenen Holzklötzen aufgebaut werden. Die Kinder gingen mit voller Konzentration an die Aufgabe und haben innerhalb kurzer Zeit den Turm gestapelt und sie waren mit Recht stolz auf Ihre schnelle Lösung. Da wir noch genügend Zeit zur Verfügung hatten und die Jungs nun hochmotiviert waren, beschlossen wir Betreuer noch eine vorbereitete Aufgabe (geplante Aufgabe für den nächsten Morgen) lösen zu lassen. Es ging also weiter mit der Wanderung. Es erwartete uns Kankra´s Spinnennetz (s. Seite 27). Hier zeigte sich dann endlich ein gewisser Teamgedanke. Es waren zwar gleich wieder zwei Jungs durch die einfachen Löcher geklettert beteiligten sich aber dann selbständig an der Lösung um alle durch das Spinnennetz zu bringen.

Dies war dann auch das letzte Spiel für diesen Tag und wir machten uns auf den Weg zurück ins Lager. Am Lagerfeuer ließen wir den Tag wieder ausklingen.

Als ich dann meinen Schlafplatz wieder in der Nähe des Lagerfeuers unter freien Himmel herrichtete kamen zwei Jungs dazu und fragten mich, ob man da Nachts von Tieren Besuch bekomme. Als ich dies verneinte und sie eingeladen habe auch hier zu schlafen haben sie zwar kurz überlegt aber dann doch das Zelt vorgezogen. Um 23:00 Uhr war dann wieder Bettruhe, geschafft durch den Tag war es dann heute auch gleich ruhig im Zelt.

 

Am 3. und letzten Tag kamen die ersten um 07:30 Uhr aus ihrem Schlafsack. Als auch die letzten aufgestanden waren - ca. 8:00 Uhr - konnten wir miteinander frühstücken. Nachdem wir Betreuer uns miteinander und dann mit den Kindern abgesprochen hatten, verzichteten wir auf das letzte Spiel, da die Kinder zum einen lieber Fußballspielen wollten, aber auch weil nur noch eine einzelne Aufgabe zur Verfügung stand. Die Kinder organisierten dann selbstständig ein Fußballturnier.

Die Zeit nutzten wir Betreuer um mit dem Aufräumen des Lagers zu beginnen. Um 10:00 Uhr halfen auch die Kinder mit das Lager aufzuräumen. Für 11:00 Uhr war die große Abschlussrunde angesagt. Wir haben uns alle in einem Kreis zusammengefunden um eine Reflexion über die gemeinsam verbrachte Zeit zu besprechen. Die Kinder konnten über Positives, aber auch Negatives berichten. Auch wir Betreuer nahmen zum Wochenende Stellung. Um 12:00 Uhr war dann das große Zelt soweit getrocknet das wir es abbauen und in den Kisten verstauen konnten. Auch beim Aufräumen und der Reinigung des Zeltplatzes zeigten sich die Kinder sehr hilfsbereit und verrichteten die angesagten Arbeiten ohne zu murren. Beim Verladen des großen Zeltes haben dann gleich einige der bereits eingetroffenen Eltern mitgeholfen. So das wir schneller fertig waren als geplant. Um 16:00 Uhr war dann auch von meiner Seite alles wieder verstaut und aufgeräumt.

 

4.4 Abweichungen zum geplanten Projektverlauf

Da die Kinder aus Beratzhausen später ankamen wurde zuerst das Lager eingerichtet und im Anschluss daran mit den Spielen begonnen. Bei den Wanderungen zwischen den einzelnen Aufgaben unterschätzte ich die Geschwindigkeit der Jungs deutlich, so dass wir wesentlich schneller waren als von mir geplant. Da dadurch noch Zeit übrig war und die Jungs motiviert waren weiterzumachen haben wir noch eine Aufgabe, die für den nächsten Morgen geplant war vorgezogen. Die Folge davon war, dass wir für den nächsten Tag nur noch eine Aufgabe zu lösen hatten. Am nächsten Morgen beschlossen wir dann, dass wir die für heute noch geplante Aufgabe nicht mehr durchführen, und gaben den Kindern dann bis 10:00 Uhr frei. In der nun zur Verfügung stehenden Zeit organisierten die Kinder selbst- und eigenständig ein Fußballturnier.

 

5. Nachbereitung

 

5.1 Veränderungen bei den beteiligten Kindern

In diesen 3 Tagen bildete sich ein positives Gruppengefüge, der Umgang unter den Teilnehmern war in der Maßnahme schon vertraut und kameradschaftlich. Die Integration der einzelnen Kinder der unterschiedlichen Vereine ist gut gelungen und wird von allen geschätzt. Da ich die meisten Kinder vorher nicht kannte, ist eine genaue Feststellung der Veränderung bei den einzelnen teilnehmenden Kindern für mich in diesem Fall nur schwer zu erkennen. Durch den guten Kontakt zu einigen Eltern, den Betreuen und beim Besuch von Trainingseinheiten konnte ich mich von einer positiven Entwicklung in der Mannschaft überzeugen. Es gibt keine einzelnen Gruppen im Mannschaftsgefüge und die Kinder verstehen es, dass sie miteinander erfolgreicher sind. So wurden die Ziele der Maßnahme meiner Meinung nach erreicht. Die Kinder konnten ihre eigenen Grenzen kennen lernen und haben sich in die Gruppe eingefügt. Sie übernehmen Verantwortung füreinander und nehmen Rücksicht aufeinander. Es gab während des Wochenendes und wie mir die Trainer und Eltern auch bestätigten im Nachhinein keine bösen und beleidigende Worte untereinander. Die Kinder gehen offen und ehrlich miteinander um. So steht einer erfolgreichen Saison nichts mehr im Wege und die Kinder gehen mit Spaß ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung, nämlich dem Fußballspielen, nach.

 

6. Reflexionen

 

Nach den einzelnen Aufgaben gab es immer eine kurze Reflexionsrunde, was sie besser machen könnten und was sie sich für die nächsten Aufgaben vornahmen. Ansonsten habe ich die Stimmung Abends am Lagerfeuer eingefangen. Am Schluss unseres Zeltlager nahmen wir uns dann Zeit um zum Abschluss eine große Reflexionsrunde zu machen. Da konnte jeder sagen was er für gut aber auch was er schlecht gefunden hatte.

 

Fragen an die Kinder:

-Was hat Dir an diesem Wochenende besonders gut gefallen?

- Mohawkwalk im Hochseilgarten

- Pfahlsprung im Hochseilgarten (Mehrfachnennung)

- Die Anfeuerungen untereinander beim Pfahlsprung

- Das Spinnennetz (Mehrfachnennung)

- Die Abenteuerspiele

- Die Abwechslung zwischen den Aufgaben und den Fußballspielen (Mehrfachnennung)

- Das ganze Wochenende war cool (Mehrfachnennung)

 

Was hat Dir nicht so gefallen?

- Das Spiel „Chinesisch Knobeln“

- Das manchmal einige versucht haben die Regeln nicht einzuhalten

 

Was könnte das nächste Mal besser sein?

- Noch mehr spannende Aufgaben

- Nichts, war super so

 

Das Resümee der Kinder war durchweg positiv. Für die einen war der Pfahlsprung der Höhepunkt – für andere wiederum waren es die Abenteuerspiele im Wald oder die gemeinsamen Aufgaben im Hochseilgarten. Positiv bewertet wurde auch, dass sie zwischendurch die Möglichkeit hatten Fußball zu spielen.

 

Meine Erfahrungen bei diesem Projekt waren im Vorfeld bei den Vorbereitungen schon durchwegs positiv. Wenn ich bei Firmen bzw. Vereinen um Unterstützung für diese Maßnahme angefragt habe, wurde mir diese Hilfe auch zugesagt. So wurde mir z.B. von einem ortsansässigen Schreiner ein Transporter für das ganze Wochenende zur Verfügung gestellt. Auch das Gemeinschaftszelt konnte ich kostenlos vom ortsansässigen Spielmannszug ausleihen. Dies zeigte mir, wenn man etwas für die Jugend macht, kann man auch von außen auf Unterstützung hoffen.

 

Je näher der Termin aber dann doch gekommen ist, ist -trotz der schon öfter organisierten Zeltlager – auch bei mir Nervosität aufgekommen. Beim Hochseilgarten war ich mir sicher, dass der bei den Kindern gut ankommt, Bedenken hatte ich, ob ich die richtigen Abenteuerspiele ausgewählt hatte und sich die Kinder darauf einlassen oder ob sie es uncool finden. Sobald es dann aber losgegangen ist und man in Aktion ist hat sich dies gelegt und ich konnte mich voll auf das Programm konzentrieren. Auch das Aufstellen eines genauen Projektverlaufes gab mir Sicherheit und die nötige Gelassenheit um auf Unvorhergesehenes zu reagieren.

Bis auf das Spiel "Chinesisch Knobeln" wurden alle Spiele angenommen und mit Begeisterung durchgeführt. Auch die Unterstützung der beiden Betreuer Daniel und Werner war super und wir konnten uns immer aufeinander verlassen. Sie haben mich auch immer bei der Durchführung der Aufgaben unterstützt und motiviert, sodass ich für mich am Ende sagen konnte, dass es eine gelungene und positive Maßnahme gewesen ist.

 

Rückblick von Daniel:

"....Bereits im Juli kam Florian auf mich und meinen Trainerkollegen Werner zu, und fragte ob bei uns Interesse bestünde, dass er im Rahmen seiner Weiterbildung zum Erlebnispädagogen ein Teambuilding-Wochenende mit unserer D1-Jugend Mannschaft der JFG durchführt.

Wir waren beide sofort begeistert, da die Hälfte unserer Mannschaft neu aus verschiedenen Jugendmannschaften der umliegenden Vereinen zur JFG kommt, und so ein Wochenende ideal ist, dass wir die Mannschaft, und auch die Spieler untereinander sich kennen lernen. Als weiteren positiven Effekt erhofften wir uns, dass wir schon zu Saisonbeginn eine Mannschaft haben in der Zusammenhalt und Gemeinschaft eine große Rolle spielen.

Diese Erwartungen wurden dann auch am Wochenende vom 17.08. - 19.08.2012 vollends erfüllt. Obwohl leider nicht alle unsere Spieler mit an Bord sein konnten, trafen wir uns am Freitag, den 17.08. am Sportplatz. Noch am selben Abend begannen wir mit einem kleinen Kennenlernspiel, sowie einer Art Schnick-Schnack-Schnuck. Schon hier war von den Kindern gefragt, dass sie gemeinsam als Gruppe agieren. Einer alleine konnte nicht zum Ziel kommen bzw. das Spiel gewinnen. Nach einer geselligen Runde am Lagerfeuer ging der erste Tag zu Ende.

 

Der Samstag war geprägt von einem 5-stündigen Besuch des Teambereichs im Hochseilgarten Beilngries. Wir machten uns schon um 08:00 Uhr morgens auf den Weg dorthin, wo Florian schon alles für uns vorbereitet hatte. Zu Beginn stand der Mohawk-Walk auf dem Programm. Dabei mussten sich die Kinder über eine gewisse Strecke auf einem 30 cm über dem Boden gespannten Seil bewegen ohne den Boden zu berühren. Dies war jedoch nur Möglich unter Mithilfe aller. Es dauerte lange bis die Kinder merkten, dass sie wirklich nur in der Gruppe zum Ziel kommen und einer alleine gar nichts ausrichten kann. Vielen war auch der Ernst der Aufgabe nicht bewusst und sie rissen durch Blödeleien ihre Teamkollegen mit zu Boden. Hier war es besonders für uns als Trainer interessant zu sehen, wer aus der Mannschaft das Wort ergriff und auch Gehör bei allen fand. Somit kamen auch wir in der Frage wer wird Mannschaftskapitän weiter. Nachdem diese Aufgabe erfolgreich gemeistert war, ging es in die Luft zum Klettern. Hier war es wichtig, dass sich die Kinder untereinander sichern und somit der eine auf den anderen angewiesen war. Auch bei den verschiedenen Kletteraufgaben kam es darauf an, dass sich die Kletterer gegenseitig unterstützen. Wieder einmal kamen sie nur so zum Ziel. Nach anfänglichen Unaufmerksamkeiten und Ermahnungen durch die Betreuer klappte jedoch auch dies ganz gut, sodass auch wir Trainer, von unserer Mannschaft gesichert, uns einer Aufgabe in der Luft stellten. Abschluss und gleichzeitig Highlight des Kletterparks war am Ende der Pfahlsprung, bei dem jedes Kind, und auch wir Trainer, auf einem knapp 7-Meter hohen Pfahl kletterte und - gesichert von allen andern - zu Boden sprang. Hier war für uns erfreulich, dass sich unsere Mannschaft gegenseitig mental unterstützte und auch die Ängstlicheren den Sprung wagten.

Nach der Rückkehr zum Zeltplatz und dem gemeinsamen Mittagessen war für den Nachmittag etwas Freizeit angesagt, wo die Kleinen, wie sollte es auch anders sein, sich die Zeit mit Fußballspielen vertrieben. Für den Abend hatte Florian noch eine Art Abenteuer-Schnitzeljagd im Wald, rund um den angrenzenden Berg, aufgebaut. Dabei war es wichtig, dass unsere Spieler bei verschiedenen Aufgaben eine gemeinsame Lösung entwickelten und dies dann auch umsetzten. Bei der ersten Station fiel es ihnen noch etwas schwer und einige schauten wieder nur auf sich selbst, jedoch wurde dies von Station zu Station besser.

Höhepunkt war hier der Tower of Power bei dem alle sprichwörtlich an einem Strang ziehen mussten um die Aufgabe zu lösen. Hier waren wir alle überrascht wie gut der Mannschaft dies von Anfang an gelang, und sie sogar noch die verschärfte Version meistern wollten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, dass aus einem Haufen Kinder, die sich vorher nur ein paar Trainingseinheiten begegnet waren ein echtes Team geworden ist.

 

Nachdem am Abend alle müde ins Bett fielen stand am Sonntag nur noch das gemeinsame Aufräumen auf dem Programm, bevor die Kinder von ihren Eltern abgeholt wurden.

 

Unser Fazit des Wochenendes ist durchwegs positiv und es gilt ein großer Dank an Florian, der uns das Ganze erst ermöglichte. Die drei gemeinsamen Tage trugen bei, dass sich die Spieler schon nach relativ kurzer Zeit zusammen in der Mannschaft recht gut kennen. Das wichtigste und auch das große Ziel des Wochenendes war, aus den Spielern, die in ihrer früheren Mannschaft, aufgrund ihrer spielerischen Klasse Einzelkämpfer waren, eine Einheit zu bilden, in der einer für den anderen da ist, und auch im Spiel ein jeder für den anderen kämpft. Mit der Erfahrung bereits letztes Jahr die D1-Jugend trainiert zu haben, kann ich sagen, dass dies ein wichtiger Schritt für die Entwicklung meiner Spieler war, der uns in der letzten Saison gefehlt hat, um erfolgreicher zu sein. Die gemeinsame Zeit und die Aufgaben von Florian trugen bei, dass wir in Sachen menschlichen Zusammenhalts und Teamgeist den andern Mannschaften einen Schritt voraus sind...".

 

6.1 Besondere Erlebnisse

Als besonderes Erlebnis sehe ich die gesamte Entwicklung der Kinder an, die sich in den letzten beiden Spielen wiedergespiegelt hat. Wenn ich auf unsere erste Aufgabe, den Mohawkwalk zurückblicke und mit welcher Unruhe die Kinder da noch kämpften, sich aber dann von Aufgabe zu Aufgabe zu einer Einheit zusammenfanden war dies schon eine erstaunliche Entwicklung. Alles was in den Aufgaben davor nicht geklappt hat und sie sich für die nächsten Aufgaben vorgenommen haben wurde bei diesen letzten beiden Spielen ohne unser zutun umgesetzt. Sie waren zu Recht stolz auf sich. Mit diesen beiden Erfolgserlebnissen ist der Tag ausgeklungen. Auch am Lagerfeuer war die positive Stimmung noch zu spüren.

 

6.2 Erfahrungen

Eine wichtige Erfahrung ist für mich die Erstellung dieser Projektbeschreibung, vor der ich im Vorfeld schon am meisten Respekt hatte. Was ich bisher aus dem Bauch heraus oder aus der bisher gewonnen Erfahrung heraus organisierte und durchführte musste ich nun genau ausarbeiten und zu Papier bringen. Der große Vorteil einer detaillierten Beschreibung ist, man hat eine Art roten Faden der einem durch das Programm führt und man leichter auf unvorhergesehenes reagieren kann. Es verschafft einem auch mehr Zeit sich intensiver mit den einzelnen Kindern und Jugendlichen bzw. mit den Aufgaben zu beschäftigen. Es gibt mir auch die Möglichkeit mich im Nachhinein nochmal intensiv mit dem Wochenende auseinanderzusetzen und die einzelnen Erlebnisse mit einem gewissen Abstand zu betrachten. In Zukunft werde ich mich hoffentlich immer an die Vorteile einer solchen Beschreibung erinnern und sie anwenden.

 

6.3 Erkenntnisse

Eine gewonnene Erkenntnis für mich ist, dass ich in Zukunft bei solchen Aktionen berücksichtigen muss, dass Kinder in diesem Alter bei Abenteuerspielen hochmotiviert sind die Aufgaben so schnell wie möglich zu lösen. Deshalb muss ich die Wegzeiten zwischen den Aufgaben kürzer einplanen oder die Wanderungen dementsprechend großzügiger auswählen.

Beim Hochseilgarten ist dieses Alter wohl die Grenze, denn mit der Sicherung waren einige schon fast überfordert und wir mussten unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Kontrolle der Sichernden legen.

 

 

7. Notfallplan

 

Wir hatten während der gesamten Maßnahme ein entsprechendes Erste-Hilfe-Set dabei. Jeder Betreuer hatte ein Handy und natürlich die entsprechenden Nummern von jedem. Wir waren also immer in der Lage uns untereinander verständigen oder im Notfall Hilfe holen zu können. Werner besorgte uns auch einen Schlüssel für das Sportheim in der Nähe. Bei einem Unwetter hätten wir den Zeltplatz schnell verlassen und dort Unterschlupf finden können.

Durch den Besuch des Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs bei KAP war ich bestens auf einen nicht gewünschten Unfall vorbereitet.

 

 

8. Öffentlichkeitsarbeit

 

Geplant ist ein Bericht auf der Homepage der JFG und auf den Homepages der Heimatvereine

www.schwarzelaber.de

www.sv-lupburg.de

www.sv-hoermannsdorf.de

www.tsv-beratzhausen.de

www.tsv-hohenfels.de

www.tvparsberg.de

 

 

9. Finanzierung

 

Im Vorfeld haben wir abgeklärt ob und in welcher Höhe wir mit einer Bezuschussung über den Bayerischen Landessportverband (BLSV) als Jugendbildungsmaßnahme (Jubi) zu rechnen ist.

Da wir für dieses Projekt mit einem Zuschuss rechnen können haben wir uns darauf geeinigt, dass wir von den Kindern einen Unkostenbeitrag von nur 10 € verlangen, darin enthalten sind der Eintritt in den Hochseilgarten und die komplette Versorgung im Zeltlager.

Da der Zuschuss vom BLSV erst im nächsten Jahr kommt hat sich Daniel um einen Vorschuss beim Kassier der JFG eingesetzt und von dort 250 € zugesagt bekommen.

Somit ist die Finanzierung dieses Projekts gesichert. Sollte nach Auszahlung des Zuschusses vom BLSV etwas Geld übrig bleiben geht dies in die Gemeinschaftskasse der Mannschaft.

 

Einzelpositionen:

Lebensmittel: 74,52 €

Getränke: 37,50 €

Hochseilgarten: 150,00 €

Ausleihgebühr: 5,00 €

Gesamtkosten: 267,02 €

 

10. Literaturverzeichnis

 

Bill Bryson: "Eine kurze Geschichte von fast allem", , Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1. Auflage Oktober 2005, ab Seite 424

Gilsdorf/Kistner: Kooperative Abenteuerspiele 1. Praxis für Schule, Jugend und Erwachsenenbildung 16. Auflage Seelze, Erhard Friedrich Verlag 2007

Reiners Annette: Praktische Erlebnispädagogik 2, Neue Sammlung handlungsorientierter Übungen für Seminar und Training. 2. Auflage Augsburg, Zielverlag 2007

KAP Institut: Erste Hilfe Outdoor, Lehrgangsunterlagen

 

11. Anhänge

11.1 Die Geschichte

11.2 Spielanleitungen

11.2.a Namensduell

11.2.b Chinesisch Knobeln

11.2.c Die Mauer

11.2.d Irrgarten

11.2.e Tower of Power

11.2.f Spinnennetz

11.2.g Nebel von Avalon

11.3 Entstehung des Lebens

11.4 Anmeldebogen (Originale mit Unterschrift liegen bei mir vor)

11.5 Medicalcheck Hochseilgarten (Originale mit Unterschrift liegen bei mir vor)

11.6 Materialliste Spiele

11.7 Materialliste Zeltplatz

 

Die Geschichte

Vor langer Zeit brachte ein fahrender Ritter von seiner langen Reise ein kostbares Geschenk mit zurück auf seine Burg in Lupburg. Es war ein prächtiger Edelstein, der in der Sonne erstrahlte und die Herzen der Menschen erfreute. Dem Ritter war gesagt worden, dass diesem Stein eine Kraft innewohnte , welche die Menschen, die mit ihm in Berührung kamen, stärken konnte.

Doch müsse sich der Besitzer des Steines seiner Kraft würdig erweisen und ein tugendhaftes Leben führen. Lange Zeit beglückte der Stein die Bewohner der Burg und des Umlandes. Doch eines Tages fiel er in die Hände eines bösen Zauberers, der danach trachtete, sich die Mensch untertan zu machen. Der Zauberer begann, den Stein für seine Zwecke zu missbrauchen. Statt in der Sonne zu erstrahlen, färbte sich der Stein fortan dunkel, und es ging eine finstere Kraft von ihm aus, die den Mensch Unglück brachte. Hungersnöte überzogen das Land, und Seuchen rafften ganze Dörfer dahin. Die Menschen jedoch verbrauchten die ihnen verbliebene Kraft in andauernden Fehden untereinander. So hatte der Zauberer leichtes Spiel, und aus dem Verborgenen heraus herrschte er seitdem unangefochten über das Land. Den Stein hält er an einem geheimen Ort versteckt. Nur wenige haben es bisher gewagt, sich auf die Suche nach dem Stein zu machen und es mit dem dessen und des Zauberers böser Kraft aufzunehmen. Niemanden ist es bisher gelungen.

Nun seid ihr zu diesem Zwecke am Reiselberg zusammengekommen. Einiges werdet Ihr über die Stationen hören, die auf dem Weg zu dem Stein vor euch liegen. Doch vieles lässt sich nur erahnen, und ein Großteil des Weges liegt noch im Dunkeln.

Die folgenden Herausforderungen liegen vor euch, wenn ihr den Auftrag annehmt, den Stein der Kraft wieder vom Fluch des Zauberers zu befreien. Bevor ihr euch auf die Reise macht ist es wichtig, dass ihr gut ausgerüstet seid. Ein Teil der Ausrüstung ist äußerlich und die Zusammenstellung der Ausrüstung kommt als erste Herausforderung auf euch zu. Ein Teil der Ausrüstung ist aber auch innerlich. Ihr müsst in der Auseinandersetzung mit den Aufgaben und im Umgang miteinander Qualitäten entwickeln, um den Herausforderungen gewachsen zu sein. Zunächst gilt es daher, sich klar zu machen welche Qualitäten für euch wichtig sind. Besinnt euch auf eure Stärken wie Teamgeist, Vertrauen Geschick und euren Mut.

 

Entscheidung vor dem Aufbruch

Vor euch liegt eine lange Reise. Neben euren persönlichen Habseligkeiten könnt ihr eure bescheidenen Ersparnisse noch nutzen um euch für die kommenden Herausforderungen zu rüsten. Eure Wahl müsst ihr angesichts spärlicher Informationen über die zu bestehenden Gefahren treffen und doch kann diese Wahl den Erfolg eurer Reise entscheidend beeinflussen.

 

Unsichtbare Wand

Merlin der Zauberer hat für euch eine unsichtbare Wand als Prüfung aufgebaut. Ihr müsst mit all euren Ausrüstungsgegenständen über die Mauer ohne diese zu berühren.

 

Irrgang

Eure Reise führt euch dann durch das Reich des alten Königs Gaudimax. Der alte liebt es, die Reisenden auf dem Weg durch sein Reich gründlich zu verwirren und ihnen schwierige Aufgaben zu stellen, bevor er sie weiterziehen lässt.

 

Turmbau

Bei der nächsten Prüfung hat sich der Kobold Borolin was besonders für euch einfallen lassen. Um die eure Reise fortsetzen zu können müsst Ihr zusammen einen Turm bauen. Erst wenn dieser aufgebaut ist ohne einzustürzen gilt die Aufgabe als gelöst und Ihr dürft weiterziehen.

 

Spinnennetz

Kankra´s Spinnennetz versperrt euch den Weg. Jedes Loch kann nur von einer Person durchquert werden. Hütet euch davor das Netz zu berühren und Kankra, die Riesenspinne zu wecken.

 

Der Stein im verzauberten Teich

Auf einer kleinen Insel in einem verzauberten Teich seht Ihr den gesuchten Stein der Kraft. Nun könnt Ihr den Zauberbann brechen in dem Ihr den Stein zu euch nehmt.

Doch Vorsicht, durch den Zauber des Steins sind die Wasser des Teichs vergiftet. Hütet euch davor, mit Ihnen in Berührung zu kommen.

 

Entstehung des "Lebens"...

 

Erdgeschichtliches... (Aus: "Eine kurze Geschichte von fast allem", Bill Bryson, Wilhelm

Goldmann Verlag, München, 1. Auflage Oktober 2005, ISBN 3442460719, ab Seite 424)

 

Aus der Sicht des Menschen betrachtet - und alles andere wäre für uns natürlich schwierig -, ist Leben etwas Seltsames. Zuerst konnte es nicht schnell genug in Gang kommen, und dann,

nachdem es einmal angefangen hatte, hatte es mit weiteren Entwicklungen offenbar keine Eile.

 

Als Beispiel dienen hier die Flechten. Sie gehören unter allen Lebewesen, die man mit bloßen Auge erkennen kann, sicher zu den widerstandsfähigsten, aber gleichzeitig haben sie auch keinerlei Ehrgeiz. Sie wachsen stillvergnügt auf einem sonnigen Friedhof, insbesondere gedeihen sie aber unter Umweltbedingungen, die kein anderes Lebewesen aushalten würde - auf windigen Berggipfeln oder in der Einöde der Arktis, überall da, wo es eigentlich nur Steine, Regen und Kälte gibt, aber so gut wie keine Konkurrenz. In Regionen der Antarktis, wo praktisch nichts anderes wächst, findet man riesige Flächen voller Flechten - insgesamt 400 Formen -, die sich beharrlich an jedem windumtosten Felsblock festklammern.

 

Wie sie das schaffen, war lange Zeit nicht klar. Da Flechten auf nacktem Fels wachsen, ohne dass eine Nährstoffquelle oder die Produktion von Samen zu erkennen wären, glaubten viele Menschen, sie seien Steine, die gerade im Begriff standen, zu Pflanzen zu werden.

Flechten stellen eine Verbindung aus Pilzen und Algen dar. Der Pilz scheidet Säuren aus, welche die Gesteinsoberflächen auflösen und Mineralstoffe freisetzen. Diese werden dann von der Alge zu so viel Nährstoffen umgesetzt, dass sie für beide Partner ausreichen. Es ist kein übermäßig aufregendes Arrangement, aber ganz offensichtlich ein sehr erfolgreiches. Auf der Erde leben mehr als 20.000 Flechtenarten.

Wie die meisten Lebewesen, die unter unwirtlichen Bedingungen gedeihen, so wachsen auch die Flechten sehr langsam.

Häufig dauert es mehr als ein halbes Jahrhundert, bis sie die Ausmaße eines Hemdenknopfes

erreicht haben. Sind sie so groß wie ein Essteller, liegt ihr Alter im Bereich von Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden.

 

Erdgeschichte zusammengedrängt auf einen einzigen Tag

Stellt man sich die 4,5 Milliarden Jahre der Erdgeschichte zusammengedrängt auf einen einzigen Tag vor, beginnt das Leben schon sehr früh, nämlich um vier Uhr morgens, mit dem Aufstieg der ersten Einzeller. Dann folgt in den nächsten 16 Stunden kein weiterer Fortschritt. Erst gegen halb neun am Abend, wenn der schon zu 80 Prozent vorüber ist, hat die Erde gegenüber dem Universum etwas anderes vorzuweisen als eine Haut aus Mikroorganismen. Jetzt endlich tauchen die ersten Meerespflanzen auf, 20 Minuten später gefolgt von der ersten Qualle und den rätselhaften Ediacara-Tierchen.

 

Die Lebensweise der Ediacara-Fauna drehte sich um die dicke Biomatte aus Bakterien, die den Meeresboden bedeckte. Um diese Matten war es geschehen, als sich neue Ernährungsweisen wie die räuberische Jagd etablierten. Um 21:04 erscheinen schwimmende Trilobiten auf der Bildfläche, und mehr oder weniger unmittelbar danach folgen die wohlgeformten Lebewesen des Burgess-Schiefers. Kurz vor 22 Uhr gedeihen an Land die ersten Pflanzen, und kurz danach tauchen die ersten Landtiere auf. Nachdem rund zehn Minuten lang warmes Wetter geherrscht hat, ist die Erde um 22:24 Uhr von den großen Wäldern der Karbonzeit bedeckt, deren Überreste uns heute die Kohle liefern, und die ersten geflügelten Insekten sind zu sehen. Die Dinosaurier trampeln kurz vor 23 Uhr auf die Bühne und halten sich dort rund eine Viertelstunde auf. Etwa 21 Minuten vor Mitternacht verschwinden sie wieder, und das Zeitalter der Säugetiere beginnt. Die Menschen tauchen eine Minute und 17 Sekunden vor Mitternacht auf. Unsere gesamte schriftlich belegte Geschichte ist nach diesen Maßstab nur wenige Sekunden lang, das Leben eines einzigen Menschen ist nur ein Augenblick, weniger als ein kurzes Blinzeln.

 

Während dieses ganzen hektischen Tages schwimmen die Kontinente über die Erde und kollidieren mit einer Geschwindigkeit, die eindeutig gefährlich wirkt. Gebirge steigen auf und schmelzen dahin, Ozeanbecken kommen und gehen, Eiskappen breiten sich aus und ziehen sich wieder zurück. Und während der ganzen Zeit leuchtet dreimal pro Minute irgendwo auf der Erde ein Blitz auf, weil ein Meteor von der Größe des Manson-Himmelskörpers (Krater in der Nähe von Iowa/USA) oder sogar noch etwas größeres eingeschlagen ist. Dass in einem solch hektischen, unruhigen Umfeld überhaupt irgendetwas überleben kann, ist ein Wunder. Tatsächlich gelinkt es auch den wenigstens über längere Zeit.

 

Vielleicht noch deutlicher können wir uns klar machen, was für eine Erscheinung wir in diesem 4,5 Milliarden Jahre alten Bild sind, wenn wir die Arme auf beiden Seiten so weit wie möglich strecken und uns dann bewusst machen, dass die gesamte Erdgeschichte darstellen. In diesem Maßstab nimmt das Präkambrium (Das Präkambrium (von lat. prae = vor und Kambrium), ist die Zeit vor dem erdgeschichtlichen Zeitalter des Kambriums und damit eine zusammenfassende Bezeichnung für die erdgeschichtlichen Äonen Hadaikum, Archaikum und Proterozoikum. Das Präkambrium umfasst eine Zeitdauer von rund 4 Milliarden Jahren, vom Zeitpunkt der Entstehung der Erde vor ca. 4,55 Milliarden Jahren bis zum Beginn des Kambriums vor ca. 543 Millionen Jahren.) die Entfernung von den Fingerspitzen einer Hand bis zum Handgelenk der anderen ein. Die gesamte Geschichte der komplexen Lebensformen spielt sich in der zweiten Hand ab, und die gesamte Menschheitsgeschichte könnte man mit einem einzigen Strich einer Nagelfeile auslöschen. Optisch haben wir uns mit diesem Thema damit auseinandergesetzt, dass wir diese Entstehungsgeschichte in "Metern" zurücklegten. Dabei kam folgendes heraus:

Der Urknall fand vor ungefähr 13,7 - 14,5 Milliarden statt und wird als Nullpunkt gesetzt. In den weiteren Meternangaben erfolgt die Entstehungsgeschichte unseres Lebens.

 

0 Meter Urknall

0480 Meter Entstehung der Milchstraße

1008 Meter Entstehung des Sonnensystems

1028 Meter Entstehung der Erde - 4,5 Milliarden

1028,5 Meter Entstehung des Mondes

1072 Meter Erstes Leben auf der Erde (Mikroorganismen)

1336 Meter Sauerstoff bildet sich in der Atmosphäre

1388 Meter Erste Würmer

1404 Meter Erste wirbellose Tiere

1408 Meter Meeresplankton

1412 Meter Wirbeltiere, Fische

1416 Meter Gefäßpflanzen, erste Pflanzen an Land

1420 Meter Insekten, erste Tiere an Land

1428 Meter Bäume, Reptilien

1432 - 1452 Meter Dinosaurier 235 - ca. 65 Mio.

1436 - 1456 Meter Tethysmeer

1440 Meter Säugetiere

1444 Meter Vögel

1452 Meter Primaten, größere Säugetiere

1456 Meter Erste Vorderlappen im Gehirn von Primaten, erste Erhebung der Alpen

1462,24 Meter Erste Vorläufer des Menschen

1463,84 Meter Die Alpen liegen jetzt dort, wo wir sie heute vorfinden

1463,76 Meter Erste Menschen

1463,84 Meter Verbreitete Anwendung von Steinwerkzeugen

1463,84 Meter Beginn der letzten Eiszeit (Würmeiszeit ca. 100.000 Jahren)

1463,99472496 Meter Ende der letzten Eiszeit (ca. 10.000 Jahren)

1463,99472804 Meter Aufkommen der "Landwirtschaft"

1463,9947762 Meter Erste Städte, Aufkommen der Astronomie

1463,9948278 Meter Erste Schriften

1463,99484372 Meter Geburt Christi, Untergang des Römischen Reiches

1463,99655668 Meter Renaissance in Europa