seit 1994

Terence Zwetkow

„Die Jagd nach Neuem“

 

 

Abschlussprojekt der berufsbegleitenden Ausbildung  Erlebnispädagogik  

von Terence Zwetkow

 

Durchgeführt im Juni 2015

 

 

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

1.   Einleitung / Beschreibung der Einrichtung

2.   Erlebnispädagogisches Konzept

2.1  Pädagogischer Hintergrund 

2.2  Allgemeine Zielsetzungen

2.3  Art der Unternehmung 

3.   Zielgruppe

3.1  Gruppenzusammensetzung

3.2  Beschreibung der Teilnehmer/innen 

4.   Projektverlauf

4.1  Vorbereitung

4.2  Geplanter Projektverlauf

4.3  Tatsächlicher Projektverlauf

4.4  Abschluss

5.   Nachbereitung

5.1  Veränderungen bei den beteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen

5.2  Reaktionen in der Einrichtung

6.   Reflexion

6.1  Besondere Erlebnisse

6.2  Erkenntnisse und Erfahrungen 

7.   Öffentlichkeitsarbeit

8.   Literaturverzeichnis

9.   Anhang

 

 

1. EINLEITUNG / BESCHREIBUNG DER EINRICHTUNG

Der Hort ist eine Einrichtung für „Jugendhilfe und Sozialpsychiatrische Betreuung in Hamburg“. In dieser vollständig dezentralisierten, sozialpädagogischen Jugendhilfeeinrichtung werden im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (§§ 27 ff. SGB VIII) und der Eingliederungshilfen (§§ 53/54 SGB XII) stationäre, teilstationäre und ambulante Betreuungssettings angeboten und bedarfs- und bezirksorientiert für den Bezirksamtsbereich Harburg entwickelt. Das Spektrum der Hilfen zur Erziehung reicht von der Betreuung in größeren und kleineren Wohngruppen, Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften, Jugendwohnungen, flexibler und ambulanter Betreuung von Jugendlichen und Jungerwachsenen bis hin zu Tagesgruppen und ambulanten Hilfen für Kinder und deren Familien. Die Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit psychischen Problemen und Psychiatrieerfahrung, sowie die ambulante Betreuung psychisch kranker Eltern und ihrer Kinder sind ein besonderer fachlicher Schwerpunkt im Margaretenhort.

Ich bin in der stationären Verselbstständigungswohngruppe BLA Straße, gemeinsam mit vier weiteren sozialpädagogischen Fachkräften, verantwortlich für die Betreuung von 9 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren. Im Rahmen der Betreuungsarbeit nehme ich Aufgaben im Früh- und Spätdienst sowie im Nacht- und Wochenenddienst wahr.

Die Zielsetzung der Wohngruppe BLA Straße ist, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen umfassend individuell zu unterstützen, im Umgang mit ihren psychischen Problematiken und Konflikten zu begleiten und zu beraten sowie zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung zu befähigen. Die methodische Vorgehensweise ist handlungsorientiert ausgelegt und unterstützt somit die angestrebten Verselbständigungsprozesse. 

 

Zu meinen Arbeitsschwerpunkten gehören:

·         Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung einer Lebens- und Berufsperspektive

·         Förderung von Verselbstständigungsprozessen

·         Strukturierung und Begleitung des Alltages, sowie Betreuung und Beratung der Adressaten zu ihren individuellen Lebens- und Konfliktlagen

·         Gemeinsames Erarbeiten von Tages- und Wochenstrukturen

·         Ressourcenorientierte Förderung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Bereichen einer selbstständigen und verantwortungsbewussten Lebensführung, vor allem in den Bereichen Haushaltsführung, Ernährungs-,  Körper- und Gesundheitspflege, Aufbau und Pflege sozialer Kontakte, Aufbau eines Ärztenetzwerkes, therapeutische Anbindung, Umgang mit Geld, Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen, sinnvolle Freizeitgestaltung, Umgang mit Schulden, Erweiterung der deutschen Sprachkenntnisse, Umgang mit kulturellen Unterschieden, Unterstützung und Beratung im Bereich des Asylverfahrens etc.

·         Unterstützung beim Umgang mit den individuellen Krankheitsbildern, Suchtverhalten, Suchtprävention

·         Anregung und Evaluieren von Partizipationsprozessen

·         Elternarbeit

·         Regelmäßige Übernahme aller relevanten Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben, wie beispielsweise Dokumentation der Dienstübergabe-, Teamsitzungs- und Gruppenabendprotokolle, Dokumentation in LAP

·         Austausch mit allen an der Hilfe mitwirkenden Schnittstellen, ggf. Überleitung in einen eigenen Wohnraum oder zu anderen Betreuungsformen

·         Beteiligung am Hilfeplan- und Gesamtplanverfahren, sowie Anfertigung der Tischvorlagen und Entwicklungsberichte für Hilfeplangespräche und Gesamtplankonferenzen

·         Planung und Umsetzung von Gruppen- und Einzelangeboten im Rahmen der Projektarbeit, wie zum Beispiel Kochprojekt, Sportprojekt, Kulturangebote und handwerkliche Tätigkeiten etc.

·         Planung, Organisation, Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Nachbereitung von Freizeitfahrten und erlebnispädagogischen Projekten

 

 

2. ERLEBNISPÄDAGOGISCHES KONZEPT

 

2.1 Pädagogischer Hintergrund

Erlebnispädagogik ist ein spezifischer pädagogischer Ansatz und versucht, dem Verständnis der Pädagogik als „Theorie und Praxis von Bildung, Erziehung und Lernen“ gerecht zu werden und Lernprozesse bei den Teilnehmern/Innen anzustoßen (Scholz 2001: 19). Um Erlebnispädagogik zu definieren, ist es notwendig, die wesentlichen Merkmale von Erlebnispädagogik darzustellen. Oftmals ist neben diesem Leitbegriff auch von „handlungsorientierter Ansatz“, „handlungs- und erfahrungsorientiertes Lernen“ (Baig-Schneider 2012: 44f) oder aber von „Erfahrungslernen“ und im amerikanischen Raum von „Experiental Education“ (Michl 2011: 12) die Rede. Im Fachlexikon der Erlebnispädagogik bezeichnet der Begriff Erlebnispädagogik die „Praxis und Theorie der Leitung und Begleitung von Lernprozessen mit handlungsorientierten Methoden“ (Zuffellato & Kreszmeier 2007: 44). Darüber hinaus sollen Menschen über „sinnliche Erfahrungen, (...) Lernen durch Handeln, (...) Kraft der Metaphern und über die direkte Reflexion“ in ihren Sozial- und Selbstkompetenzen unterstützt und gefördert werden (ebd.). Dabei soll den Menschen durch handlungsorientierte Methoden verholfen werden, ihre Ressourcen und Fähigkeiten zu erkennen, zu entwickeln und einzusetzen (vgl. Zuffellato & Kreszmeier 2007: 44). Sie sollen dazu befähigt werden, ihre persönlichen Kompetenzen zu erweitern und selbstbestimmt zu handeln (vgl. Klawe 2001: 14). Außerdem steht der Mensch mit seinem individuellen Empfinden und Erleben im Zentrum der vorrangig gruppenpädagogischen Prozesse (vgl. Mund 2011: 239). Individuelle Selbsterfahrungen und Lernen in und durch die Gruppe kommen im erlebnispädagogischen Setting zu tragen (vgl. Mund 2011: 240). Im Vordergrund steht außerdem die Förderung und Unterstützung der Persönlichkeit des Menschen, die „durch das bewusste Initiieren und Begleiten von psychischen, physischen und sozialen Grenzerfahrungen“ erreicht werden soll (Mund 2011: 239). Neben der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Menschen zielt Erlebnispädagogik darauf ab, sie zu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortungsbewusst zu gestalten (vgl. Heckmair & Michl 2012: 115).

Erlebnispädagogik bedient sich der Natur und Umwelt als Erfahrungsraum und strebt ganzheitliches Lernen an, um eigenständige Entscheidungsprozesse anzustoßen und Bewusstseinsprozesse bei den Menschen zu ermöglichen (vgl. Lehner 2003: 14). Ganzheitliches Lernen wird oftmals auch als „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ bezeichnet und ist als pädagogische Ausrichtung von zentraler Bedeutung (Zuffellato & Kreszmeier 2007: 52). Auch Forschungsergebnisse bestätigen, dass durch „Handeln, durch Anschaulichkeit und über die Kanäle aller Sinne am meisten gelernt wird“ (Michl 2011: 31).

Aus den erlebnispädagogischen Ansätzen ergeben sich Lernmöglichkeiten und Erfahrungschancen aufgrund der „Notwendigkeit des Handelns“, der eigenen spürbaren „Kompetenzerfahrungen“, der „Unmittelbarkeit der Rückmeldung“ als direkte Folge des Handelns sowie aus der „Gegenwartsorientierung“ bzw. die Konzentration  auf die momentane Situation, ohne gedanklich abzuschweifen (Klawe 2001: 13).

 

Wie bereits erwähnt, sollen durch erlebnispädagogische Aktivitäten individuelle Lernziele sowie soziales Lernen ermöglicht werden. Beispiele hierfür sind die Entwicklung einer positiven Einstellung zur eigenen Person und ihrer Fähigkeiten sowie die Steigerung des persönlichen Selbstwertgefühls (vgl. Klawe 2001: 14 / Reiners 1995: 33). Ebenfalls soll auch das Tragen von Verantwortung für das eigene Tun und Handeln, „Eigeninitiative, Kreativität, Spontaneität und Improvisation, (...) Lernmotivation und Lernfähigkeit“ entwickelt werden (Klawe 2001: 14). Soziales Lernen umfasst die Förderung der Verantwortlichkeit für andere, Vertrauen und Offenheit den anderen gegenüber in der Gruppe sowie die Entwicklung und Erhöhung von Kooperation, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit (vgl. Klawe 2001: 14 / Reiners 1995: 33). Erlebnispädagogik grenzt sich explizit von einer „reinen Schulung in speziellen Sportarten, (...) Extremsportarten, Sportunterricht oder Fitnesstraining, paramilitärischen Aktivitäten, Überlebenstraining“ ab (Reiners 1995: 17). Abenteuer und Risiko spielen in der Erlebnispädagogik eine Rolle, finden allerdings nie ohne Vor-, Während- und Nachbetreuung statt (vgl. Reiners 1995: 17). 

 

Zusammenfassend lässt sich Erlebnispädagogik durch folgende Merkmale beschreiben. Zunächst findet sie meist im Lernfeld der Natur und der Umwelt statt. Dieser nicht alltägliche Charakter ist handlungsorientiert und ganzheitlich ausgelegt und setzt dabei auf direkte Handlungskonsequenzen in den verwendeten Tätigkeiten, durch Körper, Geist und Seele. Dabei schiebt Erlebnispädagogik subjektive und gruppendynamische Prozesse an, indem sie mit Herausforderungen und Grenzerfahrungen arbeitet. Dadurch soll die Persönlichkeitsentwicklung der Menschen und ihre sozialen Kompetenzen gefördert werden. Erlebnisse spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, um Menschen innerlich zu bewegen, damit nachhaltiges Lernen ermöglicht wird (vgl. Klawe 2001: 13 / Michl 2011: 11ff / Reiners 1995: 35f). Gleichwohl ist Erlebnispädagogik als pädagogische Grundeinstellung zu verstehen, die stets versucht, „den pädagogischen Alltag in seinen Bezügen möglichst erlebnisintensiv zu gestalten“ (Klawe 2001: 14). Besonders wichtig ist, dass sich Erlebnispädagogik aus dem Alltag der Menschen ableitet und die Ergebnisse durch Vor-, Während- und Nachbetreuung in den Alltag der Menschen zurückfließen (vgl. Klawe 2001: 14). 

Erlebnispädagogik ist ein Teilbereich der Sozialen Arbeit. Soziale Arbeit versteht sich als „Hilfe zur Selbsthilfe“ und zeichnet sich durch ihre Alltagsnähe zu ihren Adressaten und deren Alltagsproblemen aus und muss sich demnach auch am „Kriterium der Alltagsnähe bewähren und messen lassen“ (Galuske & Müller 2010: 592). 

 

2.2 Allgemeine Zielsetzungen

Die allgemeinen Zielsetzungen, die mit dem erlebnispädagogischen Projekt beabsichtigt werden, orientieren sich an Zielen und Erwartungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie an den Mitarbeitern der Wohngruppe BLA Straße. Darüber hinaus sollen weitere Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten geschaffen werden. 

 

Zielsetzungen der Freizeitfahrt „Die Jagd nach Neuem“:

·         Ressourcenorientierte Förderung

·         Erfolgserlebnisse schaffen

·         Selbstwertgefühl aufbauen / stärken 

·         Steigerung der Selbstständigkeit 

·         Lernen Verantwortungen zu übernehmen (gegenüber der Gruppe und sich selbst)

·         Lernen sich Ziele zu setzen und umzusetzen

·         Durchhaltevermögen ausbauen

·         Akzeptanz

·         Integration in die Gruppe (für neue Mitbewohner)

·         Gruppengefüge stärken

·         Partizipationsprozesse

·         Kommunikation stärken / gegenseitige Kooperation fördern

·         Neues Erleben

·         Selbst- und Fremdwahrnehmungen

·         Selbstreflexion 

·         Gefühl zum eigenen Körperbewusstsein entwickeln

·         Eigeninitiative, Kreativität und Improvisation durch verschiedene Problemlöseaufgaben fördern

·         Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen ausbauen

·         Hilfe zur Selbsthilfe

·         Lernen Hilfe anzunehmen

·         Sich neuen Herausforderungen und eigenen Widerständen stellen

·         Ängste und Grenzen überwinden (beispielsweise: Höhenangst, Soziale Ängste, Angst vor Dunkelheit)

·         Spaß

·         Freizeitgestaltung

·         Abenteuer

·         Umwelt und Natur erleben

·         Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden 

 

2.3 Art der Unternehmung

Im Rahmen des stationären Betreuungssettings der Wohngruppe BLA Straße findet einmal jährlich eine Freizeitfahrt statt. Es wurde sich darauf geeinigt die diesjährige Freizeitfahrt, im Rahmen meines Abschlussprojektes, für die Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik im Arbeitsfeld Jugendhilfe, Schule, Kinder- und Jugendpsychiatrie, durchzuführen. Das erlebnispädagogische Projekt findet vom 08.06.2015 bis 14.06.2015 statt, unter dem Motto „Die Jagd nach Neuem“, welches sich die Bewohner der Wohngruppe selbst überlegt haben. 

Da ich ursprünglich selbst aus Thüringen stamme und mich dort gut auskenne, ist eine 7-tägige Erlebnisreise nach Thüringen - ins grüne Herz Deutschlands geplant. Von den sieben Tagen wird der erste und letzte Tag als An- bzw. Abreisetag genutzt. Somit stehen uns fünf ganze Tage zu Verfügung. Es werden insgesamt neun Bewohner (Klienten) und vier Betreuer an der Freizeitfahrt teilnehmen. Als Unterkunft stehen uns drei kleine Finnhütten zu Verfügung, die an einem Berghang gelegen und von Wiesen, Wäldern und einem Wasserfall umgeben sind. Von den Finnhütten lässt sich das gesamte Trusetal überblicken.

 

Auf der geplanten Freizeitfahrt in Thüringen kommen eine Auswahl an erlebnispädagogischen Medien zum Einsatz, um die im vorherigen Abschnitt aufgelisteten Zielsetzungen zu ermöglichen. 

·         Wandern in Tiefthal im Weißbachtal + Bau eines Erdofens

·         Klettern am Ernst-Hartwig Klettersteig

·         City Bound in Erfurt

·         Kanu fahren an der Bleilochtalsperre in Saalburg (Kanu fahren ist leider ausgefallen aufgrund von Gewitter)

·         Kooperationsaufgaben und Reflexionszeiten sind wichtiger Bestandteil und an allen Tagen integriert. 

 

 

3. ZIELGRUPPE 

 

3.1 Gruppenzusammensetzung

Die Gruppe der diesjährigen Freizeitfahrt setzt sich aus acht Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und vier pädagogischen Mitarbeitern zusammen. Somit sind wir insgesamt zwölf Personen. Die Alterspanne der Klienten beträgt 18 – 24 Jahre und die Geschlechterzusammensetzung besteht aus fünf Mädchen bzw. jungen Frauen und drei Jungs bzw. jungen Männern. Da eine einjährige Freizeitfahrt Teil der Konzeption der Wohngruppe BLA Straße ist, findet diese wie bereits zuvor erwähnt, dieses Jahr im Rahmen meines Abschlussprojektes statt. Die Jugendlichen kennen sich bereits aus der Wohngruppe, weil sie dort gemeinsam wohnen. Eine Gemeinsamkeit der Klienten besteht darin, dass sie alle psychisch erkrankt sind und lernen wollen im Alltag mit ihren Problematiken umzugehen. Außerdem ist ein einheitliches Ziel die Verselbstständigung jedes einzelnen Klienten. Dies bedeutet eine Alltagsstruktur und eigenverantwortliche Lebensführung zu entwickeln, lernen mit lebenspraktischen Anforderungen umzugehen, sich schulisch und/oder beruflich zu orientieren, sowie an ihren individuellen Schwierigkeiten wie Frustrationstoleranz, Konfliktfähigkeit, mangelnde Kommunikation und Durchhaltevermögen zu arbeiten. 

 

Die Mitarbeiterkonstellation ist ebenfalls gemischt und besteht aus drei Frauen und mir.

Ich habe das erlebnispädagogische Projekt und die zu trage kommenden erlebnispädagogischen Medien im Hinblick auf die Klientenkonstellation und Mitarbeiterkonstellation geplant. Einerseits habe ich einen nicht-alltäglichen Rahmen beabsichtigt wo alle Beteiligten gefordert werden, andererseits habe ich darauf geachtet, dass keine Überforderungen entstehen sollen. Dabei spielte auch die körperliche Fitness der Klienten eine entscheidende Rolle. Um Erfolgserlebnisse zu initiieren habe ich bei der Wanderung in Tiefthal bewusst auf einen durchführbaren Streckenverlauf und eine erreichbare Streckenlänge geachtet. Ebenso achtete ich bei der Planung der Begehung des Ernst-Hartwig Klettersteigs und der Kanu Tour an der Bleilochtalsperre darauf, dass diese umsetzbar und erreichbar sind. 

Die Sicherheit der Jugendlichen sowie aller Mitarbeiter hatte stets Priorität für mich. Daher habe ich das gesamte erlebnispädagogische Projekt einer niedrigen körperlichen Fitness angepasst und darauf geachtet, dass die Schwelle der eigenen Überwindung, z.B. der eigenen Ängste (beim Klettern und Kanu fahren) nicht zu herausfordernd ist. Dennoch wurde jeder in seinen Kompetenzen und Ressourcen gefordert und aus deren Komfortzone geholt, um neue Erfahrungen zu machen und Lernerfolge zu erzielen. 

 

3.2 Beschreibung der Teilnehmer/innen

Hier soll sich ausschließlich auf die Beschreibung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Teilnehmer der Freizeitfahrt bezogen werden. Auf eine detaillierte Beschreibung der pädagogischen Fachkräfte wird hier verzichtet. 

Es werden nur die Vornamen der Teilnehmer/innen verwendet. Alle Klienten haben mir im Vorfeld ihr Einverständnis gegeben ihre Vornamen in meiner Abschlussarbeit zu verwenden. 

 

Betty (18 Jahre) – polnischer Migrationshintergrund

Betty ist eine aufgeweckte junge Frau und wohnt seit ca. 1 ½ Jahre in der Wohngruppe BLA Straße. Es hat ein Wechsel zu uns in die Wohngruppe stattgefunden, nachdem Betty in ihrer Pflegefamilie misshandelt wurde, weil die Pflegeeltern nicht mit Bettys psychischen Belastungen umgehen konnten. Betty leidet unter Depressionen und hat einen Suizidversuch hinter sich. Ihre Problematik besteht darin sich nicht abgrenzen zu können. Außerdem schafft sie es aufgrund ihrer psychischen Instabilität nicht einer beruflichen Beschäftigung nachzugehen. Betty ist für ihr Alter entwicklungsverzögert und versucht sich gerade noch selbst zu finden. 

Betty verfügt über folgende Ressourcen: sie ist mutig, hilfsbereit, kommunikativ, scheut Konflikte nicht, möchte für sich selbst einstehen und ist Gruppensprecherin der Wohngruppe BLA Straße.

Ziele:

·         Selbstwertgefühl aufbauen / stärken

·         Selbst- und Fremdwahrnehmung

·         Sich neuen Herausforderungen und eigenen Widerständen stellen

·         Ängste und Grenzen überwinden: Höhenangst

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Joe (22 Jahre) – thailändischer Migrationshintergrund

Joe ist eine Woche vor der Freizeitfahrt in die Wohngruppe BLA Straße eingezogen. Daher steht während der Freizeitfahrt das gegenseitige Kennenlernen im Focus. Joe hat starke Verwahrlosung und Misshandlung im Elternhaus erfahren und musste bereits im Kindesalter selbst für sich sorgen. Er ist oft sehr verunsichert was richtig oder falsch ist, weil seine Eltern ihn stets abgewiesen haben. Daher macht Joe vieles mit sich selbst aus. Joe leidet unter Depressionen. Zurzeit versucht er sich beruflich zu orientieren.

Joe verfügt über folgende Ressourcen: er ist hilfsbereit, aufgeschlossen, neugierig, offen für Neues. 

Ziele:

·         Lernen Hilfe anzunehmen

·         Integration in die Gruppe

·         Kommunikation stärken / gegenseitige Kooperation fördern

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Paula (23 Jahre)

Paula ist seit ca. einem Jahr in der Wohngruppe BLA Straße wohnhaft. Sie ist psychisch sehr instabil aufgrund ihrer psychischen Erkrankungen. Darunter fallen Borderline Persönlichkeitsstörung, Depressionen, paranoide Schizophrenie, posttraumatische Belastungsstörung, Essstörung, Suchterkrankung. Aufgrund ihrer akuten psychischen Instabilität, wurde überlegt ob Paula an der Freizeitfahrt teilnehmen kann, da ihr Schneide- und Suchtdruck überhand nahm. Nach reichlicher Überlegung und der Erstellung eines Notfallplans, haben sich Paula sowie alle Betreuer dafür entschieden, dass sie mitfahren kann. Berufliche Orientierung ist ein Fernziel.

Paula verfügt über folgende Ressourcen: gutmütig, hilfsbereit, aufgeschlossen, ordnungsliebend. 

Ziele:

·         Oberstes Ziel ist es die Woche auf Freizeitfahrt durchzuhalten, sich nicht selbst zu verletzen und keinen Alkohol zu konsumieren

·         Erfolgserlebnisse schaffen

·         Selbstwertgefühl aufbauen / stärken

·         Durchhaltevermögen ausbauen

·         Gefühl zum eigenen Körperbewusstsein entwickeln

·         Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Pierre (19 Jahre) – französischer Migrationshintergrund

Pierre wohnt seit ca. einem Jahr in der Wohngruppe BLA Straße. Er ist bei seiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, wo er körperlich und physisch misshandelt wurde. Im Alter von 17Jahren ist er für ca. ein Jahr in eine Krisenwohnung gekommen, weil er die Zustände zu Hause bei seiner Mutter nicht mehr ausgehalten hat. Anschließend ist er zu uns gekommen. Pierre leidet unter starken depressiven Phasen, hat ein sehr niedriges Selbstwertgefühl, hat Schwierigkeiten damit Hilfe anzunehmen und zeigt starke Rückzugs- und Verwahrlosungstendenzen. Zurzeit versucht er sein Fachabitur erfolgreich abzuschließen und sich beruflich zu orientieren.

Pierre verfügt über folgende Ressourcen: er ist intelligent, kommunikativ, humorvoll, hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, ist Gruppensprecher in der Wohngruppe BLA Straße.

Ziele:

·         Selbstwertgefühl aufbauen / stärken

·         Erfolgserlebnisse schaffen

·         Lernen sich Ziele zu stecken und umzusetzen

·         Selbst- und Fremdwahrnehmung

·         Gefühl zum eigenen Körperbewusstsein entwickeln

·         Durchhaltevermögen ausbauen

·         Lernen Hilfe anzunehmen

·         Sich neuen Herausforderungen eigenen Widerständen stellen

·         Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Sonja (21 Jahre)

Sonja wohnt seit ca. zwei Jahren in der Wohngruppe BLA Straße. Ursprünglich ist sie aus einem Elternhaus gekommen, in dem sie Überbehütet wurde. Sie möchte lernen Selbstständiger zu werden und Verantwortung für sich zu übernehmen. Ihr fällt es schwer Konflikte auszuhalten und Mahlzeiten in Gesellschaft zu sich zu nehmen. Sie leidet unter Depressionen und einer Essstörung. Außerdem ist sie Intelligenzgemindert und hat eine Orientierungsschwäche. Zurzeit geht sie einer Maßnahme nach um Kita-Helferin zu werden. 

Sonja verfügt über folgende Ressourcen: sie ist ordnungsliebend, kann Einrad fahren, Kinderlieb.

Ziele:

·         Selbstwertgefühl aufbauen / stärken

·         Steigerung der Selbstständigkeit

·         Kommunikation stärken / gegenseitige Kooperation fördern

·         Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen ausbauen

·         Ängste und Grenzen überwinden (Höhenangst, Angst vor der Dunkelheit)

·         Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Julia (24 Jahre) – dänischer Migrationshintergrund

Julia ist seit ca. drei Jahren in der Wohngruppe BLA Straße wohnhaft. Julia weißt sehr starke Rückzugs- und Verwahrlosungstendenzen auf. Sie hat große Schwierigkeiten in allen lebenspraktischen Bereichen sowie mit sozialen Kompetenzen. Die Herausforderung besteht darin Julia Selbstständigkeit beizubringen. Julia ist bei den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen beruflich angebunden. Julia verfügt über folgende Ressourcen: sie ist kreativ, künstlerisch begabt, backt gerne, liest gerne Mangas.

Ziele:

·         Erfolgserlebnisse schaffen

·         Selbst- und Fremdwahrnehmung

·         Gefühl zum eigenen Körperbewusstsein entwickeln

·         Durchhaltevermögen ausbauen

·         Sich neuen Herausforderungen eigenen Widerständen stellen

·         Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Hans (23 Jahre) – portugiesischer Migrationshintergrund

Hans wohnt seit ca. einem dreiviertel Jahr in der Wohngruppe BLA Straße. Er wohnt seit seinem zwölften Lebensjahr in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen. In seiner Kindheit ist er Opfer sexueller Gewalt seines Bruders geworden. Später ist er selbst zum Täter sexueller Gewalt geworden. Hans ist Intelligenzgemindert und Entwicklungsverzögert. Er hat große Schwierigkeiten mit Frust umzugehen und weißt ein Nähe-Distanz Problem auf. Zurzeit geht er keiner Beschäftigung nach, strebt aber eine Beschäftigung in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung an. 

Hans verfügt über folgende Ressourcen: er ist kommunikativ, aufgeschlossen, offen für Neues, neugierig, euphorisch bei gemeinsamen Aktivitäten, ist um ein harmonisches Gruppengefüge bemüht, kocht sehr gerne.

Ziele:

·         Erfolgserlebnisse schaffen

·         Steigerung der Selbstständigkeit

·         Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen ausbauen

·         Ängste und Grenzen überwinden (Angst von Dunkelheit)

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

Helena (20 Jahre) 

Helena ist seit ca. einem Jahr in der Wohngruppe BLA Straße wohnhaft. Sie ist von ihrem Vater aus zu uns in die Einrichtung gezogen. Ihre größten Schwierigkeiten liegen darin Vertrauen aufzubauen, in den Kontakt mit den Betreuern zu gehen und über ihre Problematiken zu kommunizieren. Helena leidet unter Depressionen, einer posttraumatischen Belastungsstörung, einer Borderline Persönlichkeitsstörung sowie unter einer Essstörung. Aufgrund ihrer psychischen Instabilität ist sie nicht in der Lage einer beruflichen Beschäftigung nachzugehen. 

Helena verfügt über folgende Ressourcen: sie ist humorvoll, kreativ und künstlerisch begabt, hat ein hohes Durchhaltevermögen, sie ist diszipliniert und willensstark.

Ziele:

·         Selbstwertgefühl aufbauen / stärken

·         Erfolgserlebnisse schaffen

·         Selbst- und Fremdwahrnehmung

·         Gefühl zum eigenen Körperbewusstsein entwickeln

·         Kommunikation stärken / gegenseitige Kooperation fördern

·         Lernen Hilfe anzunehmen

·         Sich neuen Herausforderungen eigenen Widerständen stellen

·         Gesunde / abwechslungsreiche Ernährung

·         Umgang mit kulturellen Unterschieden

 

 

4. PROJEKTVERLAUF

 

4.1 Vorbereitung

Die Vorbereitungsphase begann bereits im Januar 2015, also ungefähr ein halbes Jahr vor der Durchführung meines Projektes. Die Frage nach den teilnehmenden Jugendlichen an der Freizeitfahrt stellte sich mir nicht, da ich mit allen Jugendlichen der Wohngruppe BLA Straße geplant habe. Im Vorfeld war mir bewusst, dass es dazu kommen kann, dass bis zur Freizeitfahrt noch jemand ausziehen kann und dafür jemand anderes mit auf Freizeitfahrt kommen könnte. Dies ist allerdings nicht so weit im Vorfeld planbar, daher habe ich diese Variable einfach auf mich zukommen lassen. Des Weiteren habe ich bereits lange im Vorfeld mit meinen Kolleginnen besprochen, dass ich für meine Ausbildung in Erlebnispädagogik ein Abschlussprojekt Planen, Vorbereiten, Durchführen und Nachbereiten muss. Ich habe meinen Kolleginnen mitgeteilt, worum es bei Erlebnispädagogik geht und was ich bereits für Überlegungen habe. Mein Vorschlag die Freizeitfahrt 2015 im Rahmen eines erlebnispädagogischen Projektes durchzuführen stieß auf Begeisterung und somit war klar, dass ich auf die volle Unterstützung meiner Kolleginnen zurückgreifen konnte. Punkte die in der Vorbereitungsphase der Projektplanung zu erarbeiten waren sind Zeitpunkt und Thematik der Freizeitfahrt, Inhalte und Ablauf, Organisatorische Dinge und die Finanzierung. 

Zunächst habe ich mir Gedanken über den Zeitpunkt und den zeitlichen Rahmen der diesjährigen Freizeitfahrt gemacht. Da wir die vergangenen Jahre zuvor meist zwischen den Monaten Mai bis Juni gefahren sind, beschloss ich die Freizeitfahrt auch dieses Jahr in dieser Zeitspanne zu planen. Wie bereits erwähnt komme ich ursprünglich aus Thüringen und kenne mich dort sehr gut aus. Ich habe mir überlegt welche erlebnispädagogischen Medien ich in Thüringen bei unserem Klientel, einsetzen kann. Einerseits ist mir wichtig gewesen, dass die Aktionen interessant für die Jugendlichen sind und auf Neugier stoßen, andererseits wollte ich sie nicht überfordern und abschrecken. Daher beschloss ich sie auch in die Überlegung der Aktionen mit einzubeziehen. Vorab habe ich eine Checkliste erstellt (siehe Anhang), um den Überblick zu behalten. In den wöchentlich stattfindenden Gruppenabenden haben wir mehrfach besprochen was möglich ist und worauf die Jugendlichen Lust hätten. Ich habe ihnen auch bereits zu Beginn der Planungsphase mitgeteilt, dass ich die diesjährige Freizeitfahrt im Rahmen meiner Abschlussarbeit machen möchte und habe ihnen erläutert was ich mir so vorstelle. Die Jugendlichen waren zu meiner Überraschung sehr begeistert und haben sich gefreut mir dabei auch helfen zu können. Ich habe ihnen bereits da mitgeteilt, dass ich auch eine Abschlussarbeit darüber schrieben muss und sie gefragt ob es für sie in Ordnung ist wenn ich einfachheitshalber ihre Vornamen verwenden darf. Alle Jugendlichen haben mir ihr Einverständnis mitgeteilt ihre Vornamen und Fotos für meine Abschlussarbeit zu verwenden. 

 

In den Wochen darauf habe ich nach einer Unterkunft in Thüringen gesucht. Die drei Finnhütten auf der Hohen Klinge in Trusetal haben unseren Preis- und Platzvorstellungen entsprochen. Ein wichtiges Kriterium einiger Teilnehmerinnen bei der Unterkunft ist, dass sie ein einzelnes Zimmer benötigen. Aufgrund ihrer instabilen psychischen Verfassung oder in Drucksituationen benötigen einige der Klienten mit denen wir arbeiten einen eigenen Rückzugsraum. Zu viele Menschen auf engen Raum, mit denen sie den ganzen Tag verbringen wären einigen zu viel gewesen. Der Kostenvoranschlag sowie Details der Unterkunft sind dem Anhang beigefügt.

 

In der Projektplanung und der Vorbereitungsphase mit den Jugendlichen, haben wir die Hausaufteilung besprochen, einen Duschplan für den Abreisetag erstellt, eine Verpflegungsliste angefertigt und einen Waschplan für die Woche vor der Freizeitfahrt erstellt, damit jeder saubere Bettbezüge hat. Außerdem haben wir gemeinsam überlegt welchen Namen bzw. unter welches Motto wir die diesjährige Freizeitfahrt stellen. Dabei sind verschiedene Vorschläge entstanden. Zum Schluss wurde sich auf das Motto „Die Jagd nach Neuem“ geeinigt. Die Jugendlichen haben sich überlegt sich selbst als Gruppe den Namen „Die Gummibärenbande“. Auch einen Notfallplan und ein Sicherheitskonzept haben wir gemeinsam erarbeitet. Dabei haben wir zuerst anonym Erwartungen und Befürchtungen bezüglich der Freizeitfahrt aufgeschrieben und dann zusammengetragen. Anhand der Befürchtungen haben wir das Notfallkonzept erstellt. Die Erwartungen an die Freizeitfahrt haben wir dann dazu genutzt, um abzugleichen wie wir die Freizeitfahrt bisher geplant haben, und ich habe mir überlegt wie ich die Erwartungen durch die Umsetzung meines Projektes erfüllen kann. Im Anhang ist Bildmaterial, welches die Projektplanung und die Vorbereitungsphase mit den Jugendlichen dokumentiert.

 

Fragen die im Notfallplan / Sicherheitskonzept zur Sprache gekommen sind:

·         Was mache ich wenn es mir psychisch schlecht geht?

·         Was für Unfälle könnten passieren und wie verhalte ich mich?

·         Welche Notfallnummern gibt es?

·         Wie gehe ich mit Streit- oder Stresssituationen um?

·         Was ist wenn jemand motivationslos ist?

·         Was mache ich wenn Langeweile entsteht?

·         Was kann ich tun, wenn mir etwas zu viel wird?

·         Was mache ich wenn ich Angst bekomme?

 

Notfallplan / Sicherheitskonzept:

·         Austausch mit den Betreuern

·         Kommunikation! (beispielsweise bei Ängsten, wenn ich mich verletzt habe, wenn es Streit gibt etc.)

·         Handy dabei haben für Notfälle / Notfallnummer 112

·         Versuch sich auf Dinge einzulassen (bei Mangel an Motivation oder Lustlosigkeit)

·         Angst bei Dunkelheit  (Absprache treffen mit Zimmerpartner, das Licht anzulassen)

·         Bei Unfällen: auf Betreuer zugehen / Notfallnummer anrufen und Notarzt rufen / Ruhe bewahren

·         In kleinen Gruppen bleiben (z.B. in Erfurt) – 3er Regel / Personen

·         Passanten ansprechen und nach Hilfe fragen

·         Erste-Hilfe Kasten immer dabei haben (mind. 1 pro Kleingruppe 3 Personen)

 

Erwartungen:

·         Nettes Miteinander

·         Viel Spaß

·         Badesee

·         Motivation

·         Gute Laune

·         Gutes Essen

·         Entspannte Abende

·         Gut miteinander auskommen

·         Lagerfeuer

·         Erholung

·         Grillen

·         Gitarre

·         Humor

 

Befürchtungen:

·         dass es mir psychisch schlecht gehen könnte

·         Unfälle

·         Streit / Stress

·         Keine Motivation an Aktivitäten

·         Kein Platz zum Sonnen

·         Langeweile

·         Genervt sein

·         Dass alles zu viel wird

·         Angst

·         Im Schlaf geschlagen zu werden (dieser Punkt wurde genannt von einem Klienten der Gewalterfahrungen erlitten hat)

 

Finanzierungsplan:

Die Finanzierung des erlebnispädagogischen Projektes setzt sich aus folgenden Budgets zusammen, Kosten für die Unterkunft (Miete für die Finnhütten / 6 Nächte), Kosten für Kurtaxe, Verpflegungskosten, Kosten für Aktivitäten und Ausflüge. Die detaillierte Kostenaufstellung ist dem Kostenvoranschlag für die Freizeitfahrt zu entnehmen und ist im Anhang beigefügt. Insgesamt stehen uns 3208,00 € für die Freizeitfahrt zu Verfügung.

 

Während der Projektplanung und Vorbereitungsphase wurden auch eine Packliste, eine Speiseliste, sowie eine Materialliste erstellt. Diese sind ebenfalls dem Anhang beigefügt. Die Materialien, die auf der Materialliste aufgeführt sind, wurden ebenfalls von dem zur Verfügung Budget finanziert, oder waren bereits vorhanden. 

 

Bei der Geschäftsführung habe ich einen Antrag eingereicht, zur Durchführung des erlebnispädagogischen Projektes „Die Jagd nach Neuem“. Aufgrund von einem unvorhergesehenen Wechsel der Geschäftsführung ist es hier zu Komplikationen gekommen. Kurz vor Antritt der Freizeitfahrt habe ich dann doch das O.K. meiner Bereichsleitung bekommen. Die unterzeichnete Einverständniserklärung zur Durchführung des erlebnispädagogischen Projektes „Die Jagd nach Neuem“ ist dem Anhang beigefügt.

Meine Anfrage zum Leistungsumfang der Betriebshaftversicherung ist aufgrund des Wechsels der Geschäftsführung im Sande verlaufen. Seitens der Buchhaltung und Personalabteilung wurde mir jedoch zugesichert, dass der Margaretenhort für solche Freizeitfahrten versichert ist und eine Haftpflichtversicherung besteht. Diese Zusage konnten sie mir allerdingt nur mündlich erteilen. Die von mir eingereichte Anfrage zum Leistungsumfang der Betriebshaftversicherung zur Durchführung des erlebnispädagogischen Projektes „Die Jagd nach Neuem“ ist dem Anhang beigefügt.

 

Da alle beteiligten Jugendlichen über 18 Jahre alt, somit volljährig sind und in den meisten Fällen kein Kontakt zu den eigenen Eltern besteht oder erwünscht ist, wurden keine Infoschreiben an die Eltern über die geplante Freizeitfahrt benötigt. 

 

 

 

4.2 Geplanter Projektverlauf

Tag 1 – Montag 08.06.2015 (Anreisetag)

8:00Uhr Frühstück in der WG & Lunchpakete vorbereiten für die Fahrt von Hamburg nach Trusetal

Anschließend Warming Up – Gruppenfotos machen

10:00Uhr Fahrt von Hamburg nach Trusetal antreten

13:00Uhr Mittagessen (Lunchpakete und Proviant auf der Fahrt)

16:00Uhr Ankunft in Trusetal / Schlüsselübergabe

16:30Uhr Bulli’s entladen

17:00Uhr Zimmer- / Hausaufteilung

18:30Uhr Abendessen – Pasta Allerlei mit selbstgemachten Saucen: Basilikum Pesto, Bolognese, Carbonara

gleichzeitig Ämter / Küchendienste einteilen

20:00Uhr Ortserkundung

anschließende Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Caesars Daumen

den Abend entspannt ausklingen lassen

23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 2 – Dienstag 09.06.2015 

7:00Uhr Frühstück im Haus & Tagesrucksäcke mit Proviant für mittags packen

Warming Up – Wäscheklammerspiel 1 (Fangen)

8:00Uhr Fahrt von Trusetal nach Tiefthal

9:00Uhr Wanderung im Weißbachtal

10:30Uhr Snack – kurze Pause

11:30Uhr Bau eines Erdofens

12:30Uhr Mittagessen – Grillen im Erdofen

15:30Uhr treten wir den Rückweg an

18:00Uhr Rückfahrt nach Trusetal

20:00Uhr Thüringer Platte / Spezialitäten aus der Region / Salate

21:00Uhr Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Smileys

Tag ausklingen lassen bei Gesellschaftsspielen

23/24Uhr Nachtruhe

 

 

Tag 3 – Mittwoch 10.06.2015 

8:00Uhr Frühstück im Haus & Tagesrucksäcke mit Proviant für mittags packen

Warming Up – Gordischer Knoten

10:00Uhr Fahrt zum Ernst-Hartwig Klettersteig

11:30Uhr Klettersteig

13:00Uhr Gipfelkreuz Picknick

14:00Uhr Abstieg

16:00Uhr Rückfahrt nach Trusetal 

18:00Uhr Selbstgemachte Pizza & Lamacun / Salate

20:00Uhr Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Streichhölzer

Anschließend Feuerholz sammeln und Lagerfeuer / Geschichten erzählen • 23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 4 – Donnerstag 11.06.2015 (Chill-Tag)

10:00Uhr Brunch im Haus

Warming Up – Hochstapler

12:00Uhr Trusetaler Wasserfall

14:30Uhr Lunchpakete / Snacks

18:30Uhr Thüringer Klöße mit Rotkohl und Rindsrouladen / Räuchertofu / Salate

20:00Uhr Reflexion der Hälfte der Woche / Befindlichkeitsrunde – Wie geht es jedem? – Land Art 

 

Tag 5 – Freitag 12.06.2015 

8:00Uhr Frühstück im Haus & Lunchpakete vorbereiten für Erfurt

Warming Up – Speedy Gonzales

9:30Uhr Abfahrt nach Erfurt

11:00Uhr Erfurt erleben / Freie Zeit – Aufgabe: City Bound Erfurt – Stadtrallye

14:00Uhr Picknick auf dem Petersberg / Treffpunkt bei der Glashütte

16:00Uhr Rückfahrt nach Trusetal

19:00Uhr Reispfanne mit Gemüse / Goldbroiler/Hähnchen / Salate

20:30Uhr Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Punkteblitzlicht 

23:00Uhr Nachtwanderung im Kerzenschein – Aufgabe mit Selbsterfahrung • 0:30Uhr Nachtruhe

 

Tag 6 – Samstag 13.06.2015 

7:00Uhr Frühstück im Haus & Tagesrucksäcke mit Proviant für mittags packen

Warming Up – Wäscheklammerspiel 2 (Lautloser Kampf)

8:00Uhr Abfahrt nach Saalburg an die Bleichlochtalsperre

10:00Uhr Snack – kurze Pause

11:00Uhr Kanu fahren

13Uhr Picknick am Ufer oder auf dem See

14:00Uhr Weiterfahrt mit Kanus

16:00Uhr Rückfahrt nach Trusetal

18:00Uhr Aufgabe – Brief an mich selbst

19:30Uhr Grillen / Forellen Räuchern / Salate

21:00Uhr Abschlussreflexion der Woche / Befindlichkeitsrunde – Luftballons

21:30Uhr Feuerholz sammeln und Lagerfeuer

24:00Uhr Nachtruhe

 

Tag 7 – Sonntag 14.06.2015 (Abreisetag)

8:00Uhr Frühstück im Haus & Lunchpakete vorbereiten für die Fahrt von Trusetal nach Hamburg

Warming Up – Gepäcktetris (Bullis)

9:00Uhr Sachen in Bullis verladen

10:00Uhr Fahrt von Trusetal nach Hamburg

13:00Uhr Mittagessen (Lunchpakete und Proviant auf der Fahrt)

17:00Uhr Ankunft in Hamburg

19:00Uhr Selbstgemachte Wraps in der WG

Abend ausklingen lassen

 

Tag 8 – Montag 15.06.2015 (Gruppenabend)

• Die Freizeitfahrt „Die Jagd nach Neuem“ im Gruppenabend reflektieren

 

 

4.3 Tatsächlicher Projektverlauf

Tag 1 – Montag 08.06.2015 (Anreisetag)

6:00Uhr alle stehen auf und sind bereits bestens gelaunt

7:00Uhr wir müssen die Bullis nochmal volltanken

8:00Uhr wir verstauen gemeinsam das Gepäck in beide Bullis, die Jugendlichen helfen aktiv mit

8:30Uhr wir frühstücken gemeinsam und bereiten Lunchpakete vor für die Fahrt von Hamburg nach Trusetal

9:45Uhr Warming Up – wir machen Gruppenfotos

10:00Uhr wir treten die Fahrt von Hamburg nach Trusetal an

13:00Uhr Mittagessen (Lunchpakete und Proviant auf der Fahrt)

15:30Uhr Ankunft in Trusetal und Schlüsselübergabe an den Finnhütten

16:00Uhr entladen wir die Bullis und besprechen die Haus-/ Zimmeraufteilung

17:00Uhr wir besprechen die Abendplanung und teilen die Ämter/Küchendienste auf

17:30Uhr wir kochen gemeinsam Abendessen – Pasta Allerlei mit selbstgemachten Saucen: Basilikum Pesto, Bolognese, Carbonara

18:30Uhr gemeinsames Essen

20:00Uhr kurze Befindlichkeitsrunde – Caesars Daumen

20:30Uhr alle sind von der langen Fahrt geschafft und lassen den Abend entspannt ausklingen / jeder richtet sich in seinen Zimmern ein und Packt Sachen aus

23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 2 – Dienstag 09.06.2015 

8:00Uhr wir frühstücken gemeinsam bei den Finnhütten, bereiten belegte Brötchen für die heute anstehende Wanderung vor und packen unsere Tagesrucksäcke mit Proviant für mittags (Grillen im Erdofen)

8:45Uhr Warming Up – Wäscheklammerspiel 1 (Fangen)

9:00Uhr Fahrt von Trusetal nach Tiefthal

10:00Uhr Wanderung im Weißbachtal

11:00Uhr Snack – kurze Pause

12:30Uhr Bau eines Erdofens

13:00Uhr Mittagessen – Grillen im Erdofen / nebenbei werden Black Stories versucht zu erraten

15:30Uhr treten wir den Rückweg an

18:00Uhr Rückfahrt nach Trusetal  Wir fahren getrennt mit zwei Bullis zurück: eine Gruppe fährt direkt zurück nach Trusetal, während die andere Gruppe noch die Klettersteigausrüstungen in Suhl für den morgigen Tag abholen (Kontaktdaten / Impressum zu HR-Outdoortraining, sowie eine Kopie der Rechnung der Klettersteigausrüstung ist dem Anhang beigefügt)

20:00Uhr wir Grillen, aufgrund kleiner Komplikationen mit unserem selbstgebauten Erdofen heute Mittag. (siehe hierzu Projekttagebuch im Anhang)

21:30Uhr Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Smileys

wir lassen den Tag ruhig ausklingen / die Jugendlichen ziehen sich in ihre Häuser / Zimmer zurück und möchten sich entspannen / sie sagen „so viel frische Luft seien sie nicht gewohnt“

23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 3 – Mittwoch 10.06.2015 

8:00Uhr wir frühstücken gemeinsam bei den Finnhütten & packen unsere Tagesrucksäcke mit Proviant für mittags

9:30Uhr Warming Up – Gordischer Knoten

10:00Uhr Fahrt zum Ernst-Hartwig Klettersteig

11:30Uhr Sicherheitscheck bei der Ausrüstung und kurze Einführung im Umgang mit der Klettersteigausrüstung

12:00Uhr – 17:00Uhr Klettersteigbegehung – zu zweit / größere Gruppe nicht möglich, aufgrund von Unsicherheiten und mangelnder Fitness

14:00Uhr Picknick beim Klettersteig

17:30Uhr Rückfahrt nach Trusetal 

18:30Uhr Lebensmitteleinkäufe

20:00Uhr Thüringer Platte / Spezialitäten aus der Region / Salate / Bolognese / Kartoffelsuppe

22:00Uhr Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Streichhölzer

Anschließend beschäftigen sich die Jugendlichen mit sich selbst

23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 4 – Donnerstag 11.06.2015 (Chill-Tag)

10:00Uhr gemeinsamen Brunch bei den Finnfütten

11:15Uhr Warming Up – Hochstapler

12:00Uhr Trusetaler Wasserfall

13:30Uhr Sommerrodelbahn

14:30Uhr wir essen Mittag - Lunchpakete / Snacks

15:30Uhr Tapingspiel

16:15Uhr Wasserschlacht

18:30Uhr wir kochen und Essen gemeinsam zu Abend – Gemüse/Reispfanne, Hähnchen

20:00Uhr Reflexion der Hälfte der Woche / Befindlichkeitsrunde – Wie geht es jedem? – Land Art 

23:30Uhr wir machen heute die Nachtwanderung – erst mit Kerzen, dann ganz im dunkeln

1:30Uhr Nachtruhe

 

Tag 5 – Freitag 12.06.2015 

8:00Uhr wir frühstücken gemeinsam bei den Finnhütten 

9:30Uhr Warming Up – Speedy Gonzales

10:00Uhr Abfahrt nach Erfurt

11:30Uhr da wir gestern nicht traditionell thüringisch gekocht haben, gehen wir gemeinsam in einen Gasthof und genießen dort die Thüringer Küche

13:00 – 16:30Uhr Erfurt erleben / Freie Zeit – Aufgabe: City Bound Erfurt – Stadtrallye / Fotos machen

16:30Uhr wir gehen noch gemeinsam Eis essen

17:00Uhr Rückfahrt nach Trusetal

19:00Uhr Brotzeit

20:30Uhr Reflexion des Tages / Befindlichkeitsrunde – Punkteblitzlicht 

Wir werten die heutige Stadtrallye in Erfurt aus und es gibt noch für jeden ein kleines Andenken (Erfurter Puffbohne)

Wir lassen den heutigen Tag ebenfalls ruhig ausklingen / die meisten Jugendlichen ziehen sich zurück und nehmen sich Zeit für sich / andere Jugendliche verbringen Zeit miteinander / wiederum haben einige Jugendliche Redebedarf aufgrund ihrer psychischen Verfassung

23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 6 – Samstag 13.06.2015 

7:00Uhr die heutige Tagesplanung Kanu fahren zu gehen in Saalburg an der Bleichlochtalsperre fällt aufgrund von schwerem Gewitter leider aus. Das Risiko bei Gewitter auf offenem See zu Paddeln ist zu hoch

8:00Uhr wir frühstücken gemeinsam bei den Finnhütten 

9:00Uhr Warming Up – Wäscheklammerspiel 2 (Lautloser Kampf)

9:30Uhr Treffen um Tagesplanung zu besprechen

10:00Uhr eine Gruppe von uns geht in die nahegelegene Therme schwimmen, während sich die andere Gruppe dafür entscheidet bei den Finnhütten zu bleiben und den tag für sich zu verbringen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen / mein Bedenken, dass Langeweile auftritt hat sich nicht bestätigt, im Gegenteil, alle haben den zusätzlich eingeschobenen „Chill-Tag“ als sehr erholsam empfunden

13:00Uhr Mittagessen  Lunchpakete für die Jugendlichen in der Therme / die Jugendlichen die bei den Finnhütten geblieben sind haben sich Brote geschmiert. 

Wir Betreuer haben uns auf die zwei Gruppen aufgeteilt

Der Nachmittag wurde zum Entspannen und Chillen genutzt

18:00Uhr treffen wir uns alle wieder und Grillen ein weiteres mal / das Wetter am Abend ist uns wohlgesonnen und wir können nochmals einen schönen Sonnenuntergang betrachten.

19:30Uhr Abschlussreflexion der Woche / Befindlichkeitsrunde – Luftballons

20:30Uhr Aufgabe – Brief an mich selbst

23/24Uhr Nachtruhe

 

Tag 7 – Sonntag 14.06.2015 (Abreisetag)

8:00Uhr wir frühstücken ein letztes mal gemeinsam bei den Finnhütten & bereiten Lunchpakete für die Fahrt von Trusetal nach Hamburg vor

9:00Uhr Warming Up – Gepäcktetris (Bullis)

9:15Uhr Sachen in Bullis verladen

9:45Uhr Schlüsselübergabe + Bezahlung der Unterkunft

10:00Uhr Feedback der Betreuer an die Jugendlichen

10:30Uhr Fahrt von Trusetal nach Hamburg

13:00Uhr Mittagessen (Lunchpakete und Proviant auf der Fahrt)

17:00Uhr Ankunft in Hamburg

19:00Uhr Selbstgemachte Wraps in der WG

Abend ausklingen lassen

 

Tag 8 – Montag 15.06.2015 (Gruppenabend)

• Die Freizeitfahrt „Die Jagd nach Neuem“ wird im Gruppenabend nochmals reflektiert

 

Alle angewendeten Gruppenspiele & kooperativen Aufgaben, sowie Reflexionsmethoden sind im Anhang nochmals aufgelistet und zusammengefasst.

 

4.4 Abschluss

Um die diesjährige Freizeitfahrt bzw. mein erlebnispädagogisches Projekt abzuschließen, haben wir am Folgetag nach der Rückankunft in Hamburg nochmals über die erlebten Eindrücke der Freizeitfahrt gesprochen. 

Während der Freizeitfahrt „Die Jagd nach Neuem“ habe ich bereits ein Projekttagebuch geführt, welches ich in den folgenden zwei Wochen digitalisiert habe. Das Projekttagebuch ist ebenfalls dem Anhang beigefügt.

Eine weitere Woche später haben sich alle Betreuer und Teilnehmer/innen nach dem wöchentlich stattfindenden Gruppenabend verabredet, um ein Fotoabend zu veranstalten und sich die Fotos der Freizeitfahrt anzusehen. Dabei gab es eine Überraschung. Eine Teilnehmerin (Sonja) hat spontan berichtet, dass sie einen Song geschrieben hat über die Freizeitfahrt und hat diesen vorgetragen. Die akustische Aufnahme ihres Songs, worüber sie mir ebenfalls ihre Erlaubnis erteilt hat, diesen für meine Abschlussarbeit zu verwenden, füge ich der digitalisierten Version meiner Abschlussarbeit bei. Zwei Fotos der Niederschrift von Sonjas selbst geschriebenen Song füge ich dem Anhang bei.

Nach dem Fotoabend sind die Jugendlichen auf die Idee gekommen Fotocollagen anzufertigen. Diese möchten sie sich entweder ins Zimmer zu hängen, als weitere Erinnerung, oder sogar um die Räumlichkeiten der Wohngruppe zu schmücken. Diese Idee haben wir eine Woche später im Gruppenabend umgesetzt.

Zur Überraschung aller Betreuer haben sich die Jugendlichen ein kleines Dankeschön ausgedankt und uns eine Blume sowie eine Dankeskarte übergeben. Fotos hiervon sind ebenfalls dem Anhang beigefügt.

 

 

5. NACHBEREITUNG

 

5.1 Veränderungen bei den beteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Die wohl am meisten spürbare Veränderung nach der Freizeitfahrt ist, dass der Umgang im Wohngruppenalltag der Jugendlichen miteinander besser geworden ist. Klienten die vor der Freizeitfahrt kaum miteinander zu tun oder gesprochen hatten, verbringen nun öfter den ein oder anderen Abend miteinander, kochen gemeinsam, reden mehr und nehmen auch öfter Rücksicht aufeinander. Joe, der nur eine Woche vor der Freizeitfahrt in die Wohngruppe gezogen ist, wurde gut aufgenommen und stellt nun ein festes Bindeglied zwischen den anderen Jugendlichen dar. Er hat sich gut eingelebt und ist gut integriert. Helena, die sich vor der Freizeitfahrt sehr oft zurückgezogen hat, kommt nun viel häufiger aus ihrem Zimmer und sucht auch den Kontakt zu den Betreuern. Sie sagt selbst, dass sich ihr Vertrauen zu uns Betreuern wesentlich verbessert hat und ihr durch die Freizeitfahrt eine Chance gegeben wurde uns besser kennen zu lernen. Im Vergleich zu vor der Freizeitfahrt kommuniziert Helena jetzt sehr häufig. Auch über ihre psychischen Belastungen. Das hilft ihr wiederum sich Entlastung zu schaffen. Generell lässt sich sagen, dass sich das Vertrauensverhältnis zwischen den Klienten und den Betreuern verbessert hat. Dadurch ist die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Jugendlichen und uns Betreuern besser geworden. Auch dass Sonja nach der Freizeitfahrt einen Song geschrieben hat und ihn spontan, ohne unser Wissen plötzlich der gesamten Gruppe vorsingt hat uns überrascht, da wir sie vor der Freizeitfahrt häufig als sehr schüchtern wahrgenommen haben. 

 

5.2 Reaktionen in der Einrichtung

Meine Kollegen, die ebenfalls an dem erlebnispädagogischen Projekt aktiv teilgenommen haben und mir eine sehr große Unterstützung gewesen sind, reagierten mit Begeisterung auf die Reaktionen und Veränderungen bei den Jugendlichen, ebenso wie unsere Bereichsleitung. Ich habe sehr positives Feedback seitens meiner Kollegen und meiner Bereichsleitung erhalten. Unsere frühere Geschäftsführung ist von der Freizeitfahrt im Vorfeld sehr begeistert gewesen. Unsere Geschäftsführung hat wie bereits erwähnt während der Projektplanungs- und Vorbereitungsphase gewechselt. Reaktionen der neuen kommissarischen Geschäftsführung gab es keine. Dies liegt allerdings auch daran, dass die Kommunikationswege meist ausschließlich über unsere Bereichsleitung stattfinden. Mit den Mitarbeitern anderer Wohngruppen haben wir ebenfalls kaum zu tun. Wenn es vereinzelt zu spontanen Begegnungen und Gesprächen kam, dann konnte ich, was die Freizeitfahrt betrifft stets großes Interesse und Neugier wahrnehmen.

 

 

6. REFLEXION

 

6.1 Besondere Erlebnisse

Ich bin positiv überrascht gewesen, dass sich alle beteiligten Jugendlichen tatsächlich immer auf alle Aktionen, Spiele, Aufgaben und Reflexionsmethoden eingelassen haben. Das ist besonders in meinem Arbeitsbereich keine Selbstverständlichkeit. Auch die morgendliche Zeitplanung, wann wir aufstehen, frühstücken und den Tag besprechen ist unerwarteter Weise ohne große Schwierigkeiten eingehalten worden. Eine besondere Beobachtung war, dass Jugendliche die im Wohngruppenalltag sonst kaum miteinander zu tun haben oder sich sonst eher aus dem Weg gehen, sich auf der Freizeitfahrt miteinander beschäftigt haben. Sie sind miteinander ins Gespräch gekommen und sind respektvoll miteinander umgegangen.

 

Einige besondere Erlebnisse der Klienten waren:

·         Pierre hatte die gesamte Freizeitfahrt durchgängig gute Laune

·         Hans ist schon fast übermotiviert bei jeder Aktion mit dabei gewesen 

·         Joe hat sich sehr schnell in die bestehende Gruppe integriert

·         Julia hat Mut bewiesen bei der Nachtwanderung und hat sich ihren eigenen Widerständen beim Klettern und Wandern gestellt

·         Betty hat bei einem Konflikt gut gehandelt und hat ebenfalls Mut beim Klettern bewiesen und hat ihre Höhenangst überwunden

·         Paula hat gut Durchgehalten

·         Helena ist mit Leuten in Kontakt gegangen, mit denen sie bisher nicht im Kontakt war und ist sehr viel kommunikativer als wir sie kannten

·         Sonja hat in mehreren Situation gut für sich gesorgt und hat immer auf ihr Tempo geachtet

 

6.2 Erkenntnisse und Erfahrungen

Eine besondere Erkenntnis für mich ist, dass sich meine bisherigen Arbeits- und Teamerfahrungen mit meinen Kolleginnen bestätigt haben. Nach meiner Auffassung sind wir ein großartiges Team, was füreinander einsteht, sich unterstützt und wo aufeinander immer Verlass ist. Bereits als ich meinen Kolleginnen das erste Mal davon erzählt habe ein Abschlussprojekt durchführen zu wollen und die diesjährige Freizeitfahrt gern als Rahmen dafür hätte, haben sie dafür gestimmt. Mir wurde stets Hilfe bei den Vorbereitungen angeboten, welche ich auch hin und wieder gern angenommen habe. In allen Phasen, der Projektplanungs- und Vorbereitungsphase, bei der Durchführung der Freizeitfahrt, sowie beim Abschluss und in der Nachbereitungsphase haben mich meine Kolleginnen unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar. 

Eine weitere Erkenntnis ist, dass ich den Umfang und den ganzen Aufwand, der ein solches erlebnispädagogisches Projekt mit sich bringt, unterschätzt habe. Daher bin ich froh stets gleich Protokolle und Listen angefertigt oder Idee aufgeschrieben zu haben.

Meiner Erfahrung nach hätte ich nicht gedacht, dass sich eine Einverständniserklärung zur Durchführung des Projektes und eine Anfrage auf den Leistungsumfang der Betriebshaftpflichtversicherung so in die Länge zieht. Daher werde ich für zukünftige Projekte solche Dinge noch frühzeitiger in die Wege leiten.

Der geplante Tag für die Kanufahrt ist leider ins Wasser gefallen aufgrund eines starken Gewitters. Daher mussten wir improvisieren. Im Vorfeld habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, dass die Kanufahrt eventuell nicht stattfinden kann. Da wäre es gut gewesen, bereits einen „Plan B“ zu haben. Ich bin der Meinung, dass sich dieses Ereignis bzw. diese Situation im Vorfeld hätte hätte planen lassen, dennoch sollte man flexibel und offen für unvorhergesehene Situationen bleiben, um dann zu improvisieren. Denn genau dann, wenn Dinge nicht immer vorgeplant sind, entstehen oftmals die besten Ereignisse oder Erinnerungen.

 

 

7. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Was das Thema Öffentlichkeitsarbeit angeht, habe ich leider keine neuen Erfahrungen sammeln können. Mein Arbeitgeber bezieht sich auf unsere Schweigepflicht und schließt eine öffentliche Berichterstattung aus. Vielleicht ändert sich das in Zukunft, wenn ab kommendem Jahr eine neue Geschäftsleitung angestellt ist.

Auch Sponsoring lehnt mein Arbeitgeber ab und bezieht sich da auf die Leistungsvereinbarungen mit den Kostenträgern (Jugendämter / Fachamt für Eingliederungshilfe). Finanzielle Mittel seinen darin enthalten und daher bräuchten wir nicht noch extern nach Sponsoren zu suchen. 

Die einzigen Situationen die mir einfallen, wo wir bezüglich unserer angebotenen Freizeitfahrten Öffentlichkeitsarbeit betreiben, sind bei den Kostenträgern und bei Hospitationen neuer potentieller Klienten. 

 

 

 

 

 

LITERATURVERZEICHNIS:

 

·         Baig-Schneider, R. (2012). Die moderne Erlebnispädagogik. Geschichte, Merkmale und Methodik eines pädagogischen Gegenkonzepts. Augsburg: Ziel Verlag.

·         Galuske, M. / Müller, C.W. (2010). Handlungsformen in der Sozialen Arbeit – Geschichte und Entwicklung. In: Thole, W. (Hg.). Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. (3. Auflage). Wiesbaden: VS-Verlag: 587-611.

·         Gilsdorfer, R. / Kistner, G. (1995). Kooperative Abenteuerspiele. Eine Praxishilfe für

·         Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Seelze – Velber: Kallmeyer Verlag. 

·         Gilsdorfer, R. / Kistner, G. (2000). Kooperative Abenteuerspiele. Eine Praxishilfe für Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Band 2. Seelze – Velber: Kallmeyer Verlag. 

·         Heckmair, B. / Michl, W. (2012). Erleben und Lernen. Eine Einführung in die Erlebnispädagogik. (7. Auflage). München: Ernst Reinhardt Verlag.

·         Klawe, W. / Bräuer, W. (2001). Erlebnispädagogik zwischen Alltag und Alaska. Praxis und Perspektiven der Erlebnispädagogik in den Hilfen zur Erziehung. (2. Auflage).

·         Weinheim und München: Juventa Verlag.

·         Lehner, P. (2003). Abenteuer- und Erlebnisspiele in Schule und Freizeit. Luzern: Rex Verlag.

·         Michl, W. (2011). Erlebnispädagogik. (2. Auflage). München: Ernst Reinhardt Verlag.

·         Mund, P. (2011). Erlebnispädagogik. In: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Fachlexikon Soziale Arbeit. (7. Auflage). Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft: 239-240.

·         Reiners, A. (1995). Erlebnis und Pädagogik. München: Prof. Dr. Jürgen Sandmann Verlag.

·         Scholz, M. (2001). Der Lernprozess in der erlebnispädagogischen Arbeit. Hamburg:

·         Verlag Dr. Kovač.

·         Zuffellato, A. / Kreszmeier, A.H. (2001). Lexikon Erlebnispädagogik. Theorie und Praxis der Erlebnispädagogik aus systemischer Perspektive. Augsburg: Ziel Verlag.

·         Zwetkow, T. (2014). Erlebnis- und handlungsorientiertes Erfahrungslernen. Von der Transferproblematik zu Möglichkeiten der Transfersicherung erlebnispädagogischer Ansätze. Bachelorthesis im berufsbegleitenden Studiengang „Soziale Arbeit und Diakonie“. Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie des Rauhen Hauses in Hamburg.

 

 

 

Hiermit versichere ich, dass ich diese Abschlussarbeit ohne fremde Hilfe selbständig verfasst und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Wörtlich  oder dem Sinn nach aus anderen Werken entnommene Stellen habe ich unter Angabe der Quellen kenntlich gemacht.

 

 

 

Datum:   24.09.2015                                         Unterschrift: