seit 1994

Individualpädagogik / ISE-Maßnahmen

Unsere individualpädagogischen Betreuungsangebote

 

Durch unsere individualpädagogischen Projekte erhalten Kinder und Jugendliche eine intensive Förderung, die durch das bisherige Spektrum der Jugendhilfe nur schwer oder gar nicht mehr zu erreichen waren.

Im Rahmen einer intensivpädagogischen Einzelbetreuung ist eine höhere Betreuungsintensität möglich, als in üblichen Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe.

 

Die individualpädagogischen Betreuungen mit erlebnispädagogischen und erlebnistherapeutischen Methoden bieten Kindern und Jugendlichen die Chance, differenzierte Handlungsstrukturen zu erfahren und neue Wege der Entwicklung zu beschreiten.

 

 

Unsere individualpädagogischen Angebote gliedern sich in die Unterpunkte und bauen teilweise aufeinander auf:

·       Clearing-Maßnahme §35 / 35a SGB VIII (Voraussetzung für eine individuelle Hilfe)

·       Reiseprojekt

·       Standortprojekt

·       Auslandsprojekt

 

 

Clearing-Maßnahme

Die dreimonatige Clearing-Phase nach §35 / 35a SGB VIII ist die Voraussetzung für weitere individualpädagogische Projekte im KAP-Institut.

 

Das Clearing findet im Rahmen von kurzzeitigen erlebnispädagogischen und –therapeutischen Reiseprojekten statt – meist in der freien Natur. Während dieser Zeit wird das Kind / der Jugendliche durch ausgebildete PädagogenInnen rund um die Uhr im 1:1 Kontakt individualpädagogisch betreut.

 

Die individualpädagogische Clearing-Maßnahme ist als „Time-Out“ konzipiert. Somit sind unsere Kinder und Jugendlichen mit unbekannten Anforderungen konfrontiert, die sie mit der Begleitung ihrer jeweiligen Betreuungsperson bewältigen können. Diese positiven Erlebnisse vermitteln als Lernerfahrung Selbstvertrauen und stärken das Selbstwertgefühl. Dringend benötigte "Ich-kann“-Erlebnisse, "Ich pack es" und "Ich bin etwas wert" können somit zielgerichtet geschaffen werden.

Durch die Rahmenbedingungen der erlebnistherapeutischen und erlebnispädagogischen Settings sind die Kinder und Jugendlichen sowie ihr/e Betreuer/in unmittelbar aufeinander angewiesen, um sich in neuen Umgebungen zurechtzufinden und das angestrebte Ziel zu erreichen. So wird die Zusammenarbeit zwischen beiden gestärkt und der Grundstein für gegenseitiges Vertrauen als Basis neuer Beziehungsfähigkeit gelegt.

 

Durch das Kennenlernen der Kinder und Jugendlichen in der freien Natur ist eine differenzierte Diagnostik möglich. Diese wiederum ist die Grundlage für eine individuelle Konzeptionierung der weiteren Hilfe. Diese kann im Rahmen der Individualpädagogik als Reise- oder Standortprojekt im In- oder Ausland stattfinden.

 

 

Reiseprojekte

Unsere Reiseprojekte finden i.d.R. im Rahmen der Individualpädagogik und in einem Zeitrahmen von mehreren Wochen statt.

Ein Reiseprojekt kann nach einem erfolgreich absolvierten Clearing durchgeführt werden, sofern dies als sinnvoll erachtet wird. Dies ist dann der Fall, wenn es im Rahmen der erzieherischen Arbeit notwendig wird, die besonderen Lern- und Erfahrungsräume eines mehrmonatigen Projektes zu nutzen.

Die individualpädagogische Betreuung wird je nach notwendigem Lernfeld im europäischen Raum durchgeführt. In der Regel wird eine einzige Fortbewegungsart (meist Wandern oder Fahrrad) für die zu bewältigende Wegstrecke gewählt.

 

Das einfache Leben in der Natur besinnt unser Kinder und Jugendlichen auf das Lebensnotwendige und bietet dadurch klare, einfache Strukturen. Durch die reizarme Umgebung und Gestaltung der Maßnahme fördert diese das „Zur Ruhe kommen“. Täglich wiederkehrende Tätigkeiten und Herausforderungen ermöglichen den Aufbau einer inneren Struktur und das Erlernen einer Alltagsroutine.

Trotzdem sind die Kinder und Jugendlichen gefordert: körperliche Herausforderungen, schwierige Etappen, Wetter- und Wegverhältnisse, die neue Formulierung von (Tages-) Zielen, usw. unvorhergesehene Schwierigkeiten müssen mit dem/der IndividualbetreuerIn angegangen und gelöst werden.

So entwickeln sich neue positive Handlungsstrukturen und die eigene Leistung wird erfahrbar und messbar.

 

 

Standortprojekte

Voraussetzung für ein Standortprojekt im Rahmen einer individualpädagogischen Maßnahme ist die erfolgreiche Beendigung des Clearings. Unter Umständen wird das Clearing noch ergänzt durch ein anschließendes Reiseprojekt.

Durch die Diagnostik, die im Rahmen der Clearing-Phase erfolgt, ist eine individuelle Konzipierung der weiterführenden ISE-Maßnahme möglich.

Wo genau die individualpädagogische Betreuung erfolgt, wird im Rahmen der Hilfeplanung entschieden.

Derzeit gibt es Individualpädagogische Betreuungsstandorte im Raum Oberpfalz, Oberfranken, Sachsen und Rumänien.

 

 

Auslandprojekte

Sollte ein Auslandsprojekt sinnvoll sein, unterhält das KAP-Institut eine Zweigstelle in Sibiu/Herrmannstadt Rumänien. Mitten in Siebenbürgen können Kinder und Jugendliche im Rahmen von §35/35a SGB VIII indivualpädaogisch 1:1 betreut werden. Die Betreuung vor Ort wird durch pädagogische Fachkräfte geleistet. Ein großer Schwerpunkt liegt hier zu Beginn auf Arbeitsprojekten, später verstärkt auf der schulischen Integration. Durchgängig kommen erlebnispädagogische und –therapeutische Methoden im Outdoor-Bereich zu Anwendung. Ziel ist eine erfolgreiche Reintegration in das Herkunftsland des Kindes/Jugendlichen. Eine Belegung ist nach Genehmigung des Brüssel IIa   Verfahrens möglich.